Sigmar Gabriel verteidigt den Mindestlohn gegen seine Kritiker. Foto: dpa-Zentralbild

Der SPD-Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel hat den Mindestlohn erneut gegen aufkommende Kritik verteidigt. Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn ist ein erklärter Gegner des Mindestlohns.

München - Bundeswirtschaftsminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel hat erneut den Mindestlohn gegen Kritik verteidigt. Eine verbindliche Lohnuntergrenze sei nicht nur ökonomisch geboten, sie sei auch ordnungspolitisch notwendig. Es verzerre den Wettbewerb, wenn das Geschäftsmodell eines Unternehmens nur mit staatlichen Lohnzuschüssen konkurrenzfähig sei, sagte Gabriel am Freitag auf der Jahrestagung des Münchner Ifo Instituts.

Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn ist ein erklärter Gegner des Mindestlohns. Die Veranstaltung ist Sinns letzte Jahresversammlung als Ifo-Chef, im kommenden April wird er in Rente gehen. Gabriel würdigte Sinn als Patrioten, dem es - bei allem Streit - um das Wohl des Landes gehe. Nur wenige Ökonomen hätten über Jahrzehnte eine so herausragende Stellung in der öffentlichen Debatte eingenommen. Sinns Nachfolger wird im April 2016 der derzeitige Chef des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Clemens Fuest.