Zwei Krankenpfleger schieben einen Patienten in sein neues Zimmer. Foto: Fritsch

Klinik: Patienten ziehen ins neue Nagolder Bettenhaus um / Umbau geht mit Sanierung im Altbestand weiter

Hektisches Treiben auf den Krankenhausfluren: Nach der Einweihung des neuen Bettenhauses der Nagolder Klinik wurden 86 Patienten in den Neubau verlegt. Nun können im angrenzenden Altbau die Renovierungsarbeiten beginnen.

Nagold. Mache Patienten können selbst in ihr neues Zimmer gehen, andere werden in ihrem Bett über die Flure geschoben. "Es ist ein bisschen wie im Bahnhof", meint Pflegedienstleister Andreas Fiedler. Doch obwohl das ganze etwas chaotisch wirkt, hat alles seine Ordnung. "Wir haben alles so gut wie möglich beschriftet, damit nichts verloren geht."

Schon am Mittwoch hat der Umzug begonnen. 40 Patienten aus der Kardiologie und der Gastroenterologie wurden in den Neubau verlegt. Am Donnerstag war nun die Chirurgie dran. Bis zum Nachmittag wurden weitere 32 Patienten verlegt. Hinzu kommen 14 Privatpatienten.

Für die erste Patientin, die in das neue Gebäude umzog, gab es sogar einen Blumenstrauß. Sie heißt Renate Drechsler und ist begeistert: "Man kommt rein und es ist hell und freundlich. Das hebt die Stimmung und trägt zur Genesung bei." Zwar werde sie bald entlassen, doch am liebsten würde sie noch eine Woche bleiben, so gut gefällt ihr das neue Zimmer.

Auch Jörg Synowzik ist mit seinem neuen Zimmer zufrieden. "Da fühlt man sich gleich besser." Synowzik ist derzeit auf einen Rollstuhl angewiesen. Doch dafür war in den alten Zimmern kaum Platz. "Die Tür zum Badezimmer war so eng, dass man gerade so durchkam."

Was Synowzik meint, zeigt sich mit einem Blick in eines der alten Zimmer, das noch belegt ist. Drei Betten stehen hier dicht an dicht. Die Enge und das dunkle Licht verbreiten eine bedrückende Atmosphäre. "Hier tut man sich wirklich schwer, sich rechts und links neben das Bett zu stellen", sagt auch Fiedler. Im Prinzip müsse man hier immer die anderen Betten zur Seite schieben, um die Patienten behandeln zu können.

Tatsächlich waren die meisten Patienten auf der alten Station in Dreibettzimmern untergebracht. Als Vorsichtsmaßnahme wegen Corona wurde aber versucht, in einigen Zimmern nur noch zwei Patienten unterzubringen. Auf den neuen Station gibt es hingegen nur noch Zweibettzimmer. Privatpatienten sind sogar auf ihrem Zimmer ganz für sich.

Und diese Einzelzimmer sind begehrt. "Wir haben schon Vormerkungen", erzählt Fiedler. "Es gibt Patienten, die extra gewartet haben, bis die neue Station fertig ist."

Jetzt, wo der Umzug abgeschlossen ist, sollen die nun leeren Räume im Altbestand grundlegend saniert werden. "Das ist ein bisschen wie Reise nach Jerusalem", erklärt Tiziana Schuster, die für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Denn damit ein Bestandsgebäude saniert oder abgerissen werden kann, muss zunächst immer zuerst Ersatz gebaut werden, um die Patienten verlegen zu können.

In eineinhalb Jahren soll die Sanierung abgeschlossen sein. Zu den 110 Betten im Neubau werden 54 Betten hinzukommen. Beide Teile werden dann den Nordflügel der Klinik bilden.