Der Bus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft steht in Düsseldorf vor dem Mannschaftshotel. Ihm entsteigen ... Foto: dpa

Endstation WM - oder verlängert Joachim Löw doch noch seinen Vertrag als Bundestrainer?  

Düsseldorf - Endstation WM - oder verlängert Joachim Löw doch noch seinen Vertrag als Bundestrainer? Die Antwort auf diese heiß diskutierte Frage werde es erst nach dem Turnier in Südafrika geben, stellte der Chefcoach der deutschen Fußball-Nationalelf am Mittwoch bei der Zusammenkunft seines WM-Kaders in Düsseldorf klar. "Der Status quo ist, es ist alles möglich, weil mein Vertrag ja ausläuft", sagte Löw: "Für mich ist das Thema nicht vorhanden."

Nach der zu Jahresbeginn gescheiterten vorzeitigen Verlängerung der auslaufenden Verträge von Löw, seines Trainerstabes und von Teammanager Oliver Bierhoff habe er mit Verbands-Präsident Theo Zwanziger ein Gespräch nach der WM vereinbart. "Man wird vorher keine Gespräche mehr führen und auch vorher die Verlängerung nicht mehr anstreben", erklärte Löw.

Der 50-Jährige wies energisch Medienberichte zurück, dass er sich schon jetzt mit der Zeit nach der Weltmeisterschaft beschäftigen würde. "Ich lese, Löw macht sich Gedanken über seine Zukunft nach der WM. Das ist falsch", erklärte er. Er könne seine offene Zukunft "ausblenden", sagte der seit vier Jahren amtierende Bundestrainer: "Ich bin konzentriert auf die WM. Mich belastet das nicht."

Die ungewisse Zukunft belaste auch die Zusammenarbeit mit den Spielern nicht, meinte Löw. Diese wollten aktuell - wie er auch - eine erfolgreiche WM spielen. "Das ist für uns kein Problem, das ist der Stand und damit gehen wir alle professionell um", sagte Löw. Auch das Verhältnis mit der Führung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist aus seiner Sicht nach den geplatzten Vertragsgesprächen zu Beginn des Jahres nicht nachhaltig gestört. "Mit Dr. Zwanziger habe ich mehrmals gesprochen. Wir haben uns über die Dinge ausgesprochen. Dass da Fehler passiert sind, ist klar", sagte Löw und versicherte: "Von unserer Seite aus blieb nichts hängen."

In Interviews vor dem Start in die WM-Vorbereitung hatte Löw geäußert, dass er für eine Fortsetzung seines DFB-Engagements über die WM hinaus "ein Grundvertrauen" für seine Arbeit spüren müsse. "Wenn so eine Grundunterstützung nicht da ist, wird es schwierig", sagte Löw. Außerdem berichtete er, dass es für ihn im Falle eines Ausscheidens beim DFB "absolut undenkbar" wäre, nach der WM sofort bei einem Club als Trainer anzufangen.