Für das Dorfgemeinschaftshaus hat sich die Dunninger Verwaltung gleich zwei Lösungen ausgedacht. Welche zum Tragen kommt – man wird sehen. Foto: Schönfelder

Jahrelang wurde die Problemlage um Dorfgemeinschaftshaus, Feuerwache und Bauhof auf die lange Bank geschoben, jetzt soll eine Lösung im Bündel her. Denn alles hängt mit allem zusammen. Der Dunninger Gemeinderat stellte jetzt die Weichen.

Dunningen - Es ist allerdings nicht so, dass der Gemeinderat das Problem ignoriert hätte, aber eine Lösung in einem Guss war schwierig, und auch die Finanzen durften nicht vernachlässigt werden. In der jüngsten Gemeinderatssitzung schlug die Verwaltung nun eine Vorgehensweise vor, die bei fast allen Gemeinderäten mehrheitlich Zustimmung fand.

Handlungsbedarf besteht auch aus der Sicht der Räte in allen drei Bereichen. Dorfgemeinschaftshaus und Bauhof sieht man an, dass dort baulich in den vergangenen Jahren nicht viel passiert ist.

Pandemie schadet Finanzen nicht

Inzwischen könne man mit Sicherheit sagen, dass die Pandemie dem Gemeindesäckel nicht viel anhaben konnte, deshalb habe die Gemeinde den nötigen Spielraum zu handeln, so Bürgermeister Peter Schumacher einleitend. Dann ging er in die Details.

Der Bauhof sollte nach seiner Auffassung aus dem Ortskern in das Gewerbegebiet Kirchöhren-Nord verlagert werden. Die Flächen dazu stünden zur Verfügung. Er schlage vor, in den kommenden Haushalt eine Planungsrate einzustellen und den Neubau bereits 2023 umzusetzen.

Auch beim Feuerwehrgerätehaus sollen die Probleme angepackt werden. Diese seien jedoch nicht im Bestand zu lösen. Deshalb schlage die Verwaltung einen Anbau vor. Über Größe und Umfang könne jedoch erst konkret gesprochen werden, wenn ein Handlungskonzept zum Starkregenrisikomanagement vorliege. Denn der Standort in der Brunnenstraße könnte sich als neuralgischer Punkt erweisen. Eine Verlagerung ins Gewerbegebiet komme aus einsatztaktischer Sicht, Stichwort Hilfsfrist, wohl nicht in Frage, da ein solcher Standort weit vom Ortsteil Lackendorf entfernt liege, so Schumacher.

Synergieeffekte in Kirchöhren

Helmut Faller machte hingegen bei einer Zusammenlegung von Bauhof und Feuerwehr in Kirchöhren Synergie- und Ersparnisgründe geltend.

Allerdings fehlten der Gemeinde ohnehin die finanziellen Mittel für den Neubau einer Feuerwache, reklamierte Schumacher. Zu diesem Themenkomplex soll ebenfalls eine Planungsrate in den Haushalt 2022 eingestellt werden.

Am meisten auf der Seele liegt den Vereinen, besonders dem Musikverein, die ungelöste Situation rund um das sogenannte Dorfgemeinschaftshaus. Auch dieses Problem hat die Verwaltung auf dem Schirm. Für den Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses sieht Schumacher allerdings keine Notwendigkeit, dringenden Handlungsbedarf nur beim Musikverein. Ein Neubau komme angesichts der vielfältigen dringenden kommunalen Ausgaben nicht in Frage.

Neue Räume für Musiker

Um den Musikern neue Räumlichkeiten zu erschließen, sieht der Bürgermeister sogar zwei Möglichkeiten. In Variante 1 würde das momentane Lagergebäude, der Farrenstall, saniert. Dieser verfüge sogar über eine bessere Bausubstanz als das Dorfgemeinschaftshaus selbst. Im Erdgeschoss könnten Räume für die Musiker entstehen.

Das Dachgeschoss könnte, wenn eine Sanierung finanziell (noch) nicht darstellbar sei, später in Angriff genommen werden. Die DRK-Ortsgruppe könnte ebenfalls dort eine Unterkunft erhalten. Dadurch würden sich die Chancen auf eine Förderung erhöhen. Zudem käme es so im Feuerwehrhaus nicht (mehr) zu Raumkollisionen.

Projektträger gesucht

Bei der Variante 2 zäumt Peter Schumacher das Pferd anders auf. Dabei würde der Farrenstall abgerissen. Die frei werdende Fläche würde mit der Grünfläche zwischen Bauhof, Dorfgemeinschaftshaus und der Jahnstraße an einen Projektträger veräußert werden, der dort Geschosswohnungsbau betreiben könnte. Im Erdgeschoss könnte man einen Probenraum einrichten, den die Gemeinde als Teileigentum erwerben könnte. Im Obergeschoss könnten Wohnungen eingerichtet werden. Dieser Ansatz müsse jedoch gründlich geprüft werden, um Vor- und Nachteile abzuwägen. Bei beiden Varianten könnte das Dorfgemeinschaftshaus, in dem auch noch Wohnungen untergebracht sind, vorerst bestehen bleiben.

Die Vorschläge Schumachers flossen auch in die jeweiligen Beschlussvorschläge ein. Fast sämtliche Gemeinderäte stimmten zu, lediglich Helmut Faller enthielt sich der Stimme.