Oberbürgermeister Jörg Lutz setzt auf eine Aufstockung der Jugendarbeit für den Salzert. Auch das Förderprogramm für die Quartiersentwicklung soll Impulse in den Stadtteil setzen.
Die jüngste Verwüstung des Offenen Treffs auf dem Salzert sieht OB Lutz zwar als eine Tat eines Einzeltäters oder einer kleinen Gruppe an. Dennoch sei es wichtig, nun mit einer finanziellen Aufstockung der offenen Kinder- und Jugendarbeit Änderungen vorzunehmen, um den schwierigen Bedingungen entgegenzuwirken. Eine Verschärfung von Problemen erkennt Lutz jedoch nicht nur auf dem Salzert, sondern auch im gesamten Stadtgebiet und weit darüber hinaus. In wirtschaftlich schwierigeren Zeiten sei eine auffälliger werdende Jugend ein „Frühindikator“. Daher sei es auch wichtig, genau hinzuschauen.
Hier verweist das Stadtoberhaupt auch auf die schon im November vorgestellte Präventionsstrategie „Communities That Care“ (Gemeinden, die sich kümmern), eine präventive Langzeitstrategie, um in Kommunen die Rahmenbedingungen für ein sicheres und gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Die Stadt Lörrach beteiligt sich als Modellkommune. Es ist laut OB „ein lohnenswerter Ansatz, der neue Erkenntnisse für die Weiterentwicklung von Angebotsstrukturen in der Jugendarbeit liefern kann“.
Trend zur mobilen Arbeit
Schon jetzt zeigt sich laut Lutz ein Stück weit, wie sich Jugendarbeit wohl verändern wird. „Wir müssen wahrscheinlich mobiler werden.“ Gleichzeitig weiß er darum, wie schwierig es sein könnte, Fachkräfte zu finden, die alleine oder zu zweit dann auf der Straße und im Quartier unterwegs sind, um mit der Jugend ins Gespräch zu kommen und eine Beziehungsarbeit zu stemmen.
Die aktuellen Angebote des SAK richten sich im Rahmen einer Leistungsvereinbarung mit der Stadt an Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren sowie an Jugendliche im Alter von zwölf bis 20 Jahren. Diese Arbeit sei ein zentraler Bestandteil des sozialen Gefüges im Stadtteil, wurde am Montag im Vorgriff auf die Ratssitzung von Seiten der Verwaltung im Mediengespräch erläutert. Im Stadtteil werde von den Menschen bemerkt, dass das Angebot des Offenen Treffs im Zuge der Haushaltskonsolidierung 2022 reduziert wurde. Lutz: „Nun spüren wir, dass eine Aufstockung notwendig ist.“
Für die Älteren
Doch nicht nur für die Jugend will die Stadt auf dem Salzert etwas tun. Neben der „großen Rolle“, welche die städtische Wohnbau dort übernehme, sei eine weitergehende Quartiersarbeit- und seien Quartiersimpulse wichtig. Mit dem Projekt „Mein Salzert – für Jung und Alt“ werden gezielt ältere Menschen angesprochen – wie schon in anderen Lörracher Ortsteilen praktiziert. Damit soll besonders das Ehrenamt aktiviert werden. Dass es auf dem Salzert schwieriger werden könnte, weil dort keine vergleichbare Vereinsstruktur besteht, ist Lutz bewusst. Daher setzt er unter anderem auf Engagement aus den Reihen der Schule oder des Kindergartens.
Zur Weiterentwicklung
Neue junge Bürger
im Stadtteil über ein Neubaugebiet sieht OB Jörg Lutz nicht, wie er auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt. Zwischenzeitlich einmal von Wohnbau-Chef Thomas Nostadt ins Gespräch gebrachte Punkthäuser seien aufgrund der Naturschutzvorgaben nicht möglich, eine Hangbebauung angrenzend ans Vorengele-Wohngebiet wohl zu teuer.