Der Bereich am Zoll soll deutlich aufgewertet werden. Foto: Kristoff Meller

Das „Quartier am Zoll“ soll eine deutliche Aufwertung erfahren. Als nächster Schritt dahin steht die Auslobung eines städtebaulich-freiräumlichen Ideenwettbewerbs der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben an. Die Schaffung von Wohnraum ist dabei ein zentraler Aspekt.

Konkret geht es um die Grundstücke Basler Straße 2 und 4, wo ein Neubauensemble mit zirka 8500 Quadratmeter Bruttogrundfläche für Mietwohnungen und etwa 4500 Quadratmeter für moderne Verwaltungsräume erstellt werden sollen. Abgerissen werden laut Plan dafür zwei Zeilenbauten mit derzeit 16 Wohneinheiten und das eingeschossige Zollamt Stetten, das ins Erdgeschoss des Neubaus auf 120 Quadratmetern zieht. Im Ausschuss für Umwelt und Technik, der die Auslobungstexte zum Ideenwettbewerb und das Mobilitätsgutachten fraktionsübergreifend positiv zur Kenntnis genommen hat, wurde von zirka 80 Wohneinheiten „mit preisgedämpften Mieten“ als Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen berichtet.

 

Mehr Wohnungen

Das Zolldach und das Zollhaus sollen erhalten bleiben, unterstrich Karin Burger von der städtischen Stadtplanung in der Präsentation im Ausschuss. In der Verwaltungsvorlage ist vom „identitätsstiftenden Bestandsgebäude“ die Rede, das in das Neubauensemble integriert, jedoch freigestellt bleiben soll. Es werde grundsaniert neu genutzt. Die Obergeschosse sollen wieder Wohnungen erhalten. Mehr Flächen für Wohnungen als im Rahmenplan gibt es demnach, da weniger Verwaltungsflächen benötigt werden, Stichwort: mehr Homeoffice.

Die bisherigen Mieter sind laut Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic informiert, dass das Verfahren läuft. Noch unklar sei, wie der genaue Zeitraum ist – womit auch der Punkt (Zwischen-)Lösung für die derzeitigen Mieter angesprochen wurde. Zuerst einmal sind die neuen Wohnungen für Bundesbedienstete reserviert. Greifen diese nicht zu, stehen sie allen Bürgern als möglicher Wohnraum zur Verfügung, so Neuhöfer-Avdic.

Im Zollhaus und rundherum

Ins Erdgeschoss des Zollhauses einziehen könnten gemeinnützige Einrichtungen, ein Quartierstreff oder auch eine Kleiderkammer. Burger: „Auch ein Kiosk oder ein Bäckereicafé mit Terrasse sind hier möglich.“ Die Autostellplätze für die Gesamtanlage sollen in einer Tiefgarage untergebracht werden, ein Stellplatzschlüssel von 0,8 ist vorgesehen. Oberirdische Autostellplätze sind für den Zoll zur Aus-und Einfuhrkontrolle sowie für Besucher vorgesehen, heißt es. Hinzu kommen noch zwei Carsharing-Stellplätze und die beiden schon vorhandenen Taxi-Stellplätze.

Wie schon im städtebaulichen Rahmenplan vorgesehen, gibt es drei Bereiche von Freiflächen: der begrünte Innenhof „Zolloase“, der Grünzug Q entlang der Landesgrenze und der Vorbereich „Zollhain“ zwischen Basler Straße, Bestandsgebäude und Neubau. Dieser sei als „grünes Tor“ Zugang ins Quartier als auch in die Stadt Lörrach von Riehen kommend.

Wie geht es weiter?

„Der von der BImA geplante Ideenwettbewerb soll die beste städtebaulich-freiraum-planerische Lösung für das Areal „Quartier am Zoll“ aufzeigen“, heißt es in der Vorlage. Die Auslobung baue auf dem Rahmenplan auf. Ein neuer Punkt: Die Gebäudehöhen sollen ähnlich wie die auf Riehener Seite sein. Der einstufige, nicht offene Ideenwettbewerb erfolgt mit maximal 15 Teilnehmern, bestehend aus Arbeitsgemeinschaften von Stadtplanungs- und/oder Architekturbüros in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekturbüros.

Die Bundesanstalt beauftragt den Ideenwettbewerb und zahlt ihn auch. Auf den Ergebnissen aufbauend, soll von den Siegerbüros ein städtebaulicher Entwurf mit Freiflächenkonzept als Grundlage zur Aufstellung eines Bebauungsplans erarbeitet werden, heißt es. Die Preisgerichtsentscheidung könnte damit am 1. Oktober dieses Jahres erfolgen, danach die Unterlagen der Öffentlichkeit zugänglich sein.