Wollen die Kooperation ausbauen (hinten stehend von links): Jakob Rubner (SAK), Corinne Vanesse (Lebenshilfe Lörrach), Richard Jung (SAK), vorne sitzend: Katrin Schröder-Meiburg (Lebenshilfe Lörrach) und Eric Bintz (SAK) Foto: zVg/SAK

Der SAK Lörrach und die Offenen Hilfen der Lebenshilfe Lörrach bieten seit vielen Jahren unterschiedliche Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche an ihren jeweiligen Standorten an.

In der Zielsetzung der Arbeit würden sich die beiden Einrichtungen ähneln, heißt es in einer Mitteilung. Sie wollen zum einen Kindern und Jugendlichen eine weitgehend selbstbestimmte und gesellschaftsfähige Freizeitbeschäftigung bieten, zum anderen auch mit Betreuungsangeboten das Familiensystem unterstützen und entlasten. Während sich der SAK Lörrach an Kinder, Jugendliche und Familien allgemein richtet, stehen bei den Offenen Hilfen Kinder und Jugendliche mit Behinderung sowie ihre Angehörigen im Fokus.

 

Langjährige Kooperation

Mit Blick auf ähnliche Inhalte und auch dank anderer Überschneidungen verbindet die beiden Träger der Jugendhilfe beziehungsweise der Eingliederungshilfe eine langjährige freundschaftliche Zusammenarbeit, heißt es weiter. So würden bereits seit vielen Jahren punktuell immer wieder Kinder und Jugendliche mit Behinderung aus dem bestehenden Ferienprogramm der Offenen Hilfen am SAK-Ferienprogramm oder auch bei einem offenen Jugendtreff teilnehmen, als kleine Gruppe innerhalb einer größeren Gruppe. Begleitet werden sie dabei von Assistenzkräften der Offenen Hilfen. Damit wird eine individuelle Begleitung der Kinder und Jugendlichen gewährleistet, wenn diese erforderlich ist.

Diese Praxis wollen die Verantwortlichen und Mitarbeiter der beiden Träger nun weiter ausbauen und fest etablieren. Denn zum einen sei das gesamte Programm grundsätzlich für alle offen, wird Eric Bintz, Bereichsleiter für Kinder, Jugend und Familie beim SAK, in der Mitteilung zitiert. Zum anderen verfolgen die Offenen Hilfen das Ziel, ihren Teilnehmern gerade die Teilhabe an bestehenden Angeboten und gesellschaftlichen Prozessen zu ermöglichen.

Hürden abbauen

In der Umsetzung der angestrebten inklusiven Kinder- und Jugendarbeit werden jedoch immer wieder kleinere und größere Hürden deutlich. Es geht also jetzt darum, die Rahmenbedingungen noch passgenauer zu gestalten, damit sich alle Kinder und Jugendlichen angesprochen fühlen und teilnehmen können. Hierzu bedürfe es neben einem engen Austausch über die gängige Praxis und einer gegenseitigen Sensibilisierung unter anderem einer genauen Prüfung und Anpassung der bestehenden Strukturen, einer Qualifizierung der Mitarbeiter und der Sicherung der Finanzierung.

Konkret werden im ersten Schritt nun die bestehenden Schulungen für Mitarbeiter beim SAK-Ferienprogramm um Beiträge seitens der Offenen Hilfen erweitert und die einzelnen Programme bei den Offenen Hilfen ausgeschrieben. Weiterhin werden Assistenzkräfte der Offenen Hilfen die Kinder und Jugendlichen mit Behinderung begleiten, um so dem individuellen Hilfebedarf adäquat zu begegnen.

Wie es weitergeht

„Wir müssen einfach weitermachen, aus der Praxis lernen und uns dabei nicht unter Druck setzen lassen. Nur so werden wir die wirklichen Chancen und Herausforderungen der inklusiven Kinder- und Jugendarbeit zu spüren bekommen.“ Mit dieser Einstellung gehen Eric Bintz und Katrin Schröder-Meiburg, Leiterin der Offenen Hilfen, parallel zu laufenden Angeboten in die konzeptionelle Ausarbeitung. Neben ihrer Überzeugung für die inhaltliche Arbeit, aber auch abgeleitet aus der UN-Behindertenrechtskonvention wollen die beiden Träger sich gut aufstellen für die sich abzeichnende Perspektive einer gesetzlich verankerten inklusiven Kinder- und Jugendhilfe.