Auf eine letzte Chance, die Goris zu erhalten, setzen die Vorstandsmitglieder (von links) Andrea Lauble, Matthias Kirner, Werner Fuß, Elmar Linsin und Axel Klappan. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Verein findet keinen Vorsitzenden / Fastnachtsaktivitäten reduziert

Löffingen-Reiselfingen (gb). 1993 wurden die Goris gegründet, um die Fastnachtskultur im Ort und in der Region zu bereichern. Nun standen sie kurz vor der Vereinsauflösung, die bei der Hauptversammlung gerade noch abgewendet werden konnte. Dies sah lange nicht so aus, wie der stellvertretende Vorsitzende Matthias Kirner erklärte. Mehrere außerordentliche Versammlungen wurden einberufen, und selbst eine Hauswurfsendung brachte nicht den erhofften Erfolg. Zwar konnte auch heuer wieder kein Vorsitzender gefunden werden, doch dafür stellten sich die anderen Vorstandsmitglieder doch zur Wiederwahl. Bereits seit 2016 haben die Goris keinen Vorsitzenden mehr.

Die Goris werden allerdings nur auf den Umzügen in Pfohren, Dittishausen und Löffingen anzutreffen sein. Die örtliche Fastnacht möchte man aufgrund der Nachwuchsprobleme und mangelnder Unterstützung den Münzlochgeistern überlassen. Diese werden, so Vorsitzender Simon Gottwald, den Narrenbaum stellen, sich bei der Kinderfasnet einbringen und auch den Fasnetfunken organisieren.

Ortsvorsteher Martin Lauble appellierte an die Bürger, die Reiselfinger Ortsfasnet, die vor 26 Jahren die Goris wieder aktivierten, nicht einfach brach liegen zu lassen. "Vielleicht wacht nun der eine oder andere auf, wenn es um die Ortsfasnet ruhiger wird", sagte Lauble. Unverkennbar sei der Trend, dass die Jugend sich lieber den Münzlochgeistern anschließe. Eine Fusion zwischen den Goris und den Münzlochgeistern wäre zwar möglich, doch es gebe auf beiden Seiten "Hardliner", die dies nicht möchten, so Matthias Kirner. Ein gemeinsamer Weg sei bisher nicht gefunden worden. Mit der Wiederwahl setzt man auf die letzte Chance mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Matthias Kirner, Kassierer Axel Klappan, Schriftführerin Andrea Lauble, Beisitzer Werner Fuß, Thomas Ruf und Elmar Linsin sowie der kommissarischen Kämmerin Michaela Kirner.

Mit der fastnachtsreduzierten Lösung hoffen die Goris auf einen "Ruck in der Bevölkerung". Auch Ortsvorsteher Lauble hofft, dass der Tiefstand bald überwunden werden kann. Eine Ortsfastnacht gehöre einfach dazu. Fastnacht ohne Bunten Abend oder gar der Wegfall der Kinderfasnet wären einfach nicht vorstellbar. Auch die Vereinsvertreter bedauerten die Situation.

Die Goris stehen finanziell auf gesunden Füssen, und auch sonst waren die Goris aktiv. Bei der Gründungsversammlung 1993 gab es 51 aktive und 142 passive Mitglieder, 1994 wurden zehn Kinder aufgenommen.