Bald zapft Isabella Ripa das letzte Bier, hier zusammen mit Vater Filipo und Mutter Katharina Ripa. Ende des Jahres schließt das Löffinger Lokal. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Gastronomie: Restaurant hört zum Jahresende auf / Mitarbeitersuche erfolglos

Löffingen (pb). Ein Leben ohne die Löffinger Gastronomiefamilie Ripa – Isabella, Katharina und Filippo – ist eigentlich im Baarstädchen kaum denkbar. Vor 25 Jahren übernahmen sie den Hexenschopf, um ihn zu einer florierenden Pizzeria zu gestalten. 2001 machte sich die Familie selbstständig und kaufte das alte Forsthaus, um es zum Restaurant Pizzeria "Villa Vivaldi" umzubauen und dem historischen Haus wieder Leben einzuhauchen. Gelungen ist das Vorhaben, den toskanischen Flair mit dem Jugendstil-Haus zu verbinden, und auch die Terrasse war ein beliebter Ort für Gäste. Doch nun muss die gelernte Restaurantfachfrau Isabella Ripa am 31. Dezember die Pforten des beliebten Löffinger Gastronomie-Tempels schließen. Nicht etwa, weil zu wenige Gäste kamen, sondern weil sie einfach kein Personal findet, um das Haus im bisher bekannten Stil weiterzuführen.

"Mein 72-jähriger Vater ist gesundheitlich angeschlagen, und Mama Katharina darf mit 66 Jahren auch mal kürzer treten", informiert die 46-jährige Isabella Ripa. Zwar hat sie seit elf Jahren mit Iris Vogt eine gute Aushilfe, und auch Michaela Rogg, Sarah Rosenberger und Ingrid Wölfle sind seit Jahren die Springer in Küche und Service, doch Ersatz für die ausscheidenden Eltern, die tagtäglich am Ofen, Herd und im Service halfen, fand Isabella Ripa trotz intensiver Suche nicht.

Dass sie selbst einmal in die Gastronomie einsteigen wird, war für die Mutter eines erwachsenen Sohnes schon immer klar, da sie aus einer gastronomischen Familie stammt. Nicht nur die Eltern, auch die Onkel sind Gastronomen in Italien, Spanien und Amerika. "Ich liebe es, wie meine Eltern, mit den Menschen zu sprechen, zuzuhören und sie mit kulinarischen Genüssen zu verwöhnen", so Isabella Ripa. Deshalb schließe sie das beliebte Restaurant mit einem weinenden Auge, aber die Gesundheit der Eltern gehe einfach vor. Sicherlich wird sie dann irgendwo in der Gastronomie wieder anzutreffen sein.

Das alte Forsthaus, das zu einer Gastronomie mit Wohnzimmer-Gemütlichkeit umgebaut wurde, soll nun zur Wohnung für die Eltern umgebaut werden. Im Haus leben neben Isabella mit ihrem Lebensgefährten auch ihre jüngere Schwester und die Eltern, die nach dem Umbau ins Gasthaus ziehen.

Am 31. Dezember wird noch Silvester gefeiert, im Januar wird die Pizzeria aufgelöst.

Doch bis dahin hat die Familie Ripa die Villa Vivaldi noch geöffnet.