Ganz viel Mühe hatten sich die Kinder einst mit dem Bibelgartens gemacht, der nun Vandalen zum Opfer fiel. Archiv- Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Bibelgarten von Übeltätern heimgesucht / Auch an der Grundschule treiben sie ihr Unwesen / Zeugen gesucht

Von Gerold Bächle

Löffingen. Die Löffinger sind erschüttert. Vandalen haben an Heiligabend ausgerechnet den Bibelgarten heimgesucht und völlig verwüstet.

Noch am Nachmittag von Heiligabend freute sich Maria Stiebler aus Donaueschingen am schönen Anblick des Bibelgartens, als sie mit ihrer Enkelin die Kinderkrippenfeier der evangelischen Kirche besuchte.

Als Kathrin Reppel-Knöpfle, welche von Peter Spiegel die Betreuung dieses Kleinods übernommen hat, später jedoch zur Kirche ging, blieb ihr "fast das Herz stehen": Ihr bot sich ein Bild der Verwüstung. Hatte sie erst im Herbst mit Konfirmanden den Bibelgarten winterfest gemacht, neue Beschilderungen und Verbissschutz angebracht, so wurde dieser in der Weihnachtsnacht völlig zerstört. Vandalen hatten – so ergaben es die Nachforschungen – gegen 3 Uhr nachts an Heiligabend nicht nur bei der Grundschule die Tischtennisplatte umgeworfen, sondern auch den Bibelgarten zerstört. Alle Schilder wurden rausgerissen, ebenso der Verbissschutz zerstört und auf dem Weg Richtung Haslach verteilt.

Auch das von der Hobby-Gärtnerin extra angefertigte Gestell für die Brombeeren wurde völlig ruiniert. "Jetzt war ein wenig Ruhe eingekehrt, doch gerade an Heilig Abend so eine Zerstörungswut", erklärte eine enttäuschte Kathrin Reppel-Knöpfle. Es ist wirklich sehr schade, der Garten ist ja nicht nur eine Natur-Oase, sondern mit seinen Pflanzen aus der Bibel auch etwas Besonders. Immer wieder verweilen – auch im Winter – hier Einheimische und Gäste, bewundern die Pflanzen und lesen die Bibelstellen. Umso ärgerlicher und enttäuschender sind solche Zerstörungsaktionen.

Allerdings beklagt Kathrin Reppel-Knöpfle auch unvernünftige Hundebesitzer. Sie lassen ihre Tiere einfach laufen und diese verrichten ihr Geschäft im Bibelgarten. Leider werden die Hinterlassenschaften auch nicht entsorgt, obwohl die Stadt überall Hunde-WC’s aufgestellt hat.

128 Pflanzen werden in der Bibel genannt, 40 davon blühen und wachsen zur Saison im Löffinger Bibelgarten. Die Frage ist, wie lange noch. Man kann sich gut vorstellen, dass engagierte Personen, wie Kathrin Reppel-Knöpfle mit ihrem Team irgendwann keine Lust mehr haben, den Garten immer wieder neu herzurichten. Damit ginge eine Attraktion in Löffingen verloren.

Die Verantwortlichen hoffen daher auf Hinweise von Zeugen, die dazu führen könnten, den Vandalen das Handwerk zu legen. Wer also etwas beobachtet hat, sollte sich bei der Polizei melden.