Mitarbeiterin Silvia Bächle (von links) im Gespräch mit der Geschäftsfrau Brigitte Mayer, die nach 19 Jahren den Vorsitz der Unternehmerfrauen an Michaela Knöpfle übergibt. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Interview: Vorsitz des Arbeitskreises wechselt nach 19 Jahren von Brigitte Mayer zu Michaela Knöpfle

Löffingen. Brigitte Mayer hat den Vorsitz des Arbeitskreises Unternehmerfrauen nach 19 Jahren an Michaela Knöpfle weitergegeben.

Frau Mayer, 19 Jahre haben Sie als Vorsitzende im Verein der Unternehmerfrauen Akzente gesetzt und diesen Arbeitskreis in der Öffentlichkeit publik gemacht. Blutet da nicht das Herz beim Abschied?

Ganz und gar nicht. Ich war sehr besorgt, zunächst keine Nachfolgerein finden zu können und befürchtete schon das Aus des Arbeitskreises Hochschwarzwald. Doch nun bin ich sehr glücklich und beruhigt, mit Michaela Knöpfle eine kompetente Nachfolgerin gefunden zu haben. Michaela Knöpfle und ihre Stellvertreterin Heike Gollrad sind ein ideales Team.  

Was zeichnet dieses neue Team den aus?

Es ist jung, engagiert, kompetent, wissbegierig, bringt trotz seiens jungen Alters doch einen großen beruflichen Erfahrungsschatz mit. Ich bin überzeugt, dass Michaela Knöpfe und Heike Gollrad nicht nur frischen Wind in den Verein bringen, sondern auch junge Unternehmerfrauen ansprechen.

Sie sind ja Gründungsmitglied dieses Arbeitskreises. Was war die Überlegung, einen solchen Verein zu gründen?

1990 haben wir uns das erste Mal getroffen, damals waren wir 50 bis 60 Unternehmerfrauen aus dem gesamten Hochschwarzwald. 1991 haben wird dann mit 57 Damen den Arbeitskreis Hochschwarzwald gegründet. Viele kamen aus anderen Berufen und wurden durch die Heirat praktisch über Nacht Unternehmerfrau mit all ihren Pflichten und Aufgaben. Deshalb war für uns damals Weiterbildung, Austausch und Kontaktpflege sehr wichtig. Da wir Mitglied im Landesverband der Unternehmerfrauen sind, konnten wir auf viele Fortbildungen zurückgreifen.

19 Jahre waren Sie Vorsitzende, zuvor Stellvertreterin. Was waren für Sie besondere Höhepunkte oder auch Herausforderungen?

Da gab es sehr vieles, vor allem die Fachvorträge, die für uns alle sehr hilfreich waren. Außerdem haben wir ein Netzwerk aufgebaut und standen auch im Dialog mit anderen für uns wichtigen Organisationen. Da bei uns nicht nur Frauen im Handwerk, sondern auch aus Gewerbe und Dienstleistungsbereich Mitglied sind, war der Blick über den Tellerrand sehr hilfreich. Genossen haben wir die mehrtägigen Landesverbandstagungen, denn hier kam man sich auch näher, daher sind wir derzeit 37 Frauen und alle befreundet. Bei solchen Treffen sprachen Politiker wie Walter Döring oder auch Erwin Teufel.

Frau Knöpfle, Sie haben nun das Zepter übernommen. Was hat Sie bewogen, die Führung der Unternehmerfrauen zu übernehmen?

Der Hauptgrund war den Arbeitskreis nicht sterben zu lassen, der hat auch heute eine wichtige Funktion. Eigentlich habe ich genug Ehrenämter. Ich bin im Meisterfrauenkreis und Farbegestaltungsbereich oder auch im Wirtschaftsverbund mehr als aktiv. Doch mir ist bewusst, dass solche Arbeitskreise wichtig für alle sind, sie öffnen Türen und sind bereichernd auch für das eigene Unternehmen.

Was wünschen Sie sich für den Arbeitskreis?

Ich war doch sehr von der Altersstruktur der Mitglieder überrascht und hoffe, dass meine Stellvertreterin und Freundin Heike Gollrad und ich junge Unternehmerfrauen einbinden können. Den ersten Erfolg konnten wir schon verbuchen mit sechs neuen Mitgliedern. Begeistert bin ich von der Kameradschaft, die hier herrscht, und das tolle Miteinander.

Welche neue Impulse möchten Sie setzen und wird es Veränderungen geben?

Sicherlich wird es Veränderungen geben, die sind allerdings durch die neue Generation von Unternehmerfrauen bedingt, die mit anderen Voraussetzungen kommen. Viele Unternehmerfrauen haben eine entsprechende Ausbildung, daher werden die Fachvorträge zum einen zielgerichteter, zum anderen sollen sie auch en Horizont der Mitglieder erweitern.

Das neue Jahresprogramm zeigt diese neuen Impulse. Haben Sie am Programm mitgewirkt?

Ja, es war eine gemeinsame Arbeit und ich denke es ist für jeden etwas dabei. So gibt es Informationen vom Steuerberater, Versicherungsfragen, aber auch Leckereien der Naturpädagogin oder auch einen Kulturabend.

Frau Mayer, was werden Sie nun mit Ihrer neu gewonnen Freizeit machen?

Bei fünf Enkeln gibt es für die Oma genug zu tun, außerdem habe ich nun Zeit fürs Laufen, Fitness und zum Line-Dance.

  Die Fragen stellte

Sivia Bächle.

Brigitte Mayer: Die 68-jährige gelernte Bankkauffrau übernahm 1986 mit Ehemann Manfred den Familienbetrieb. Bis heute betreut sie mit Tochter Marion die Bereiche Logistik und Verwaltung des Container-Unternehmens. Ihre Ehrenamtstätigkeit ist beeindruckend. In den 19 Jahren als Vorsitzende der Unternehmerfrauen war sie auch im Landesverband tätig. Als Vorsitzende im Förderverein der Realschule und als Vertreter im Wirtschaftsverbund setzte sie nicht nur als Gründungsmitglied Akzente. Außerdem war sie bis vor zwei Jahren im Vorstand der Entsorger-Gemeinschaft Südwest.

Michaela Knöpfle: Die 39-jährige zweifache Mutter ist Diplom Betriebswirtin, Diplom Gestalterin für Farbe, Raum und hat sich mit ihrem Ehemann Sascha im Jahr 2010 mit einem Putz-Stuck- und Trockenbauunternehmen selbständig gemacht. Zum Unternehmen gehören neun Angestellte und ein Auszubildender.

Aktiv ist Michaela Knöpfle außerdem im Wirtschaftsverbund (Schriftführerin), im Meisterfrauenkreis, im Fachverband für Stuckateure und im Arbeitskreis Farbgestaltung.