Dekan Eugen Dannenberger (von links), Erzbischof Stephan Burger, Erzabt Tutilo und Vikar Jan Lipinski Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Pontifikalamt und Begegnungen für den aus Löffingen stammenden Erzabt

Löffingen (gb). Sein 25-jähriges Priesterjubiläum feierte Erzabt Tutilo von Beuron zusammen mit seinem Bruder Erzbischof Stephan Burger, Dekan Eugen Dannenberger, Vikar Jan Lipinski und Diakon Thilo Knöller in der Löffinger Stadtkirche, von 20 Ministranten umrandet. Es war ein beeindruckendes Pontifikalamt mit anschließendem Stehempfang durch das Gemeindeteam.

Die Gläubigen kamen in Scharen, ebenso Bürgermeister Tobias Link mit dem Gemeinderat und die Vertreter der Pfarrei Heilig Kreuz, um beim silbernen Priesterjubiläum mit dabei zu sein. Der Kirchenchor unter Leitung von Neal Banerjee und Organistin Sabine Fuß beeindruckte mit der Mozartmesse in D. "Die habe ich als Knabensopran selbst gesungen", freute sich Erzabt Tutilo. Bei seiner Primiz hätte es stark geregnet und der Weg vom Elternhaus in die Löffinger Kirche sei sehr flott gewesen, außerdem wären heute vielmehr Schulkollegen von damals mit dabei, so Tutilo.

Begleitet wurden bei diesem Festgottesdienst die Würdenträger durch eine Vielzahl von Ministraten. "Früher war ich mit meinen beiden Bürdern Stephan und Udo auch bie den Ministranten", erinnerte sich Erzabt Tutilo.

Nicht nur Schulkollegen, sondern viele Freunde und Gläubige waren gekommen, um eine beeindruckende und doch auch nachdenkliche Festpredigt von Erzbischof Stephan Burger zu hören. "Im Jahr 2060 wird es wohl nur noch 50 Prozent der heutigen Christen in den beiden großen Kirchen geben", sagte der Erzbischof. Es sei eine Zeit des Umbruchs mit Kirchenskandalen, ein Abrücken von der Kirche, mit Streitgesprächen, neuen Überlegungen und Forderungen wie Maria 2.0. "Viele vergessen, was die beiden großen Kirchen (katholisch und evangelisch) im sozialen und gesellschaftlichen Bereich leisten", so Burger. So seien diese die zweitgrößten Arbeitgeber im Lande, was im Hinblick auf Überlegungen die Kirchensteuer abzusetzen, von großer Bedeutung sei. Glaubensschwund und Geschichtsvergessenheit, eine ungewisse Zukunft mit neuen Herausforderungen liege vor der Kirche, die nie von ihrem Auftrag abgerückt sei. Der Glaube sei kein Selbstläufer, zum Glauben gehöre auch der Kreuzweg ebenso wie die Erlösung.

Dass Menschen dem gelebten Christentum ein Gesicht geben, zeigen die beiden Burger-Brüder Erzbischof Stephan und Erzabt Tutilo (Heinz), die immer wieder den Weg in ihre Heimatgemeinde finden.

Auch beim anschließenden Empfang in der Kaplanei gab es wieder viele freudige Begegnungen und Gespräche.