Löffinger Tierheim hilft verzweifelter Familie aus Gutmadingen. "Vor allem für Männer sind Schlangen ein Status-Symbol."
Löffingen - Ein ungewöhnlicher Transport stand am Samstag im Löffinger Tierheim an: Zwei Riesenschlangen wurden nach Hartheim in sichere Obhut gebracht, und damit nicht nur die beiden Boas gerettet, sondern auch einer verzweifelten Familie aus Gutmadingen geholfen.
Die hatte einen Anruf bekommen, dass ihr alleinlebender Sohn ins Krankenhaus gebracht wurde. Als die Eltern nach dem Rechten in der Wohnung schauen wollten, erschraken sie nicht schlecht, als sie zwei Boas und 19 Baby-Schlangen in der Wohnung vorfanden.
Die Verzweiflung war groß, was mit den Schlangen zu tun sei, erzählt die Mutter. Der glückliche Zufall führte sich ins Real nach Hüfingen, hier warb die Löffinger Tierschützerin Carola Hannes für das Löffinger Tierheim.
Die verzweifelte Familie aus Gutmadigen bat um Hilfe, was sollte sie mit den zwei Boa-Würgeschlangen machen. Zwar versuchte der jüngere Bruder, die Schlangen mit Ratten und Mäusen zu füttern, doch behalten wollten die Familie die Tiere auf keinen Fall. Da stieß sie bei Carola Hannes auf offene Ohren. "Gerade für Männer sind Schlangen oder giftige Spinnen ein Statuts-Symbol. Doch diese gehören nicht in eine Familie", so energisch die Tierschützerin. Glücklicherweise ist das Netzwerk unter den Tierschützern sehr groß, und so bat Carola Hannes die Tierheilpraktikerin Anna Kraus aus Hartheim um Unterstützung.
Diese Schlangenexpertin schätzte das Alter der zwei Würgeschlangen auf etwa acht Jahre.
Während die 19 Jung-Schlangen in ein Reptilienhaus gegeben wurden, kamen die zwei erwachsenen Schlangen nun nach Hartheim Hier werden die Tiere gut versorgt – aller zwei Wochen bekommen sie lebendige Mäuse oder Ratten– und werden weitervermittelt.