Die Teufelgruppe aus Rötenbach setzt mit ihrem Wagen Akzente und bringt ein Stück Geschichte in die Gegenwart (von links): Vorsitzender Jörg Hettich, Harald Füss, Helmut Rohrer, Maik Flaig, Armin Schwörer und Markus Rombach. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Narrentreff: Rötenbacher Gruppe präsentiert neuen Fasnetwagen

Löffingen-Unadingen/Rötenbach (gb). "In Retäbach huckt de Deifel uff em Dach", mit diesem Spruch wurden früher die Rötenbacher von ihren Nachbargemeinden gehänselt. Das liegt daran, dass es öfters gebrannt hat.

Schuld daran waren wohl die drei Ziegeleien, die regelmäßig ein Raub der Flammen wurden. Auch später, als die Hölllentalbahn mitten durch den Ort gebaut wurde, war die Brandgefahr groß. Die dampfenden Feuerrösser sprühten Funken und setzten so manches Haus an der Bahnstrecke in Brand. Von einem Feuerteufel in Rötenbach war die Rede, und dies nahmen die Rötenbacher Teufel bei ihrer Gründung 1973 auch auf. Ihr Fasnachtswagen war eine große Pfanne, die über dem Feuer hing.

Nach der Selbstständigkeit der Teufel 2014 hat sich die nun 45-köpfige Gruppe und 30 Kinder um Vorsitzenden Jörg Hettich wieder ganz auf die Historie besonnen. Mit einem neuen Fastnachtswagen wollen sie bei der Premiere beim Narrentreff in Unadingen am Samstag, 13. Januar, für Aufsehen sorgen.

Über zehn Monate hat die Gruppe 1766 Arbeitsstunden geleistet und einen fünfstelligen Betrag investiert, um den Wagen mit Lok und Tender herzustellen. Im Internet fand man in Biberach an der Riss den Unterbau, der auch dort abgeholt wurde, wie der Vizechef Helmut Rohrer erzählt.

Die Technik auf dem neusten Stand gebracht, die Sicherheit gewährleistet und auch optisch sehenswert, bekamen die Teufel für den Neubau sowohl die TÜV-Anerkennung, als auch die Fastnacht-TÜV-Erlaubnis. Nach einer Vorlage des Rötenbacher Ortsbilds von 1935 hat Airbrush-Künstler Michael Seitz aus St. Blasien sein Werk auf dem Tender hinterlassen. Die Idee für dieses Gesamtprojekt hatte Denis Rohr, die Planung machte Simon Benz und die gesamte Teufelgruppe realisierte die Aktion. Michael Morath aus Rötenbach stiftete zwei Originalzuglampen von 1940. Die Originalzughupe kam aus Löffingen. Drei Nebelmaschinen wurden gekauft, um den Raucheffekt der alten Dampflok zu präsentieren. "Ohne die Mithilfe der gesamten Teufelgruppe, der zahlreichen Spender und Unterstützer hätte man dieses Großprojekt nicht geschafft", erklärte der Vorsitzende.