Tourismus: Stadtmarketingausschuss sieht nicht nur Dittishausen als guten Ort für das Vorhaben

Dittishausen bleibt als Standort für einen Wohnmobilhafen umstritten, auch zur Größe gehen die Meinungen auseinander.

Löffingen-Dittishausen. Ähnlich wie ein Untoter in einem Horrorfilm taucht mit dem Wohnmobilstellplatz in Dittihausen in schöner Regelmäßigkeit ein Projekt aus der Versenkung auf, wenn der Ausschuss für Kultur, Sport, Stadtmarketing und Tourismus seinen Etatbereich für das kommende Haushaltsjahr vorberät.

Auch bei der jüngsten Sitzung des Gremiums fand sich das Vorhaben wieder auf der Liste der anvisierten Investitionen. Auch der Kostenansatz ist mit 25 000 Euro gleich hoch wie in den Vorjahren. Auch nur annähernd in die eigentliche Planungs- oder gar Umsetzungsphase ist der Wohnmobilstellplatz bislang nicht gegangen.

Zwar herrscht weitestgehend Einigkeit darüber, dass die Stadt Löffingen eine Anlaufstelle für Wohnmobilisten schaffen sollte. Darüber, wo genau und in welcher Größe ein solches Areal angelegt werden soll, liegen die Positionen in den Reihen der Stadträte allerdings weit auseinander.

Für die CDU-Stadträtin und Dittishausener Ortsvorsteherin Annette Hilpert ist es ausgemachte Sache, dass der Wohnmobilstellplatz nach Dittishausen kommt. Sie brach erneut eine Lanze für den Standort beim Apartmenthaus, erwähnte aber, dass man sich im Ortschaftsrat mittlerweile Gedanken über einen alternativen Standort in Dittishausen gemacht habe. Wesentliche Kriterien dafür, dass Wohnmobilisten einen solchen Platz annehmen, seien die Lage und die Anbindung an die Infrastruktur. Dittishausen biete nicht nur die Nähe zu touristischen Sehenswürdigkeiten, sondern auch gastronomische Angebote und die Möglichkeit, Hallenbad und Sauna zu nutzen.

Gerade dieser Aspekt steigere die Attraktivität eines Wohnmobilstellplatzes und verspreche gesteigerte Besucherzahlen für Hallenbad und Sauna. Deshalb spreche nach wie vor alles dafür, den Wohnmobilstellplatz in Dittishausen zu realisieren, meinte Hilpert.

Ganz anders beurteilte hingegen SPD-Rat Dieter Köpfler die Lage. Für ihn gelte es, bei der Wahl eines Standortes für einen Wohnmobilstellplatz zwischen zwei Kriterien abzuwägen. Die Kernfrage sei, ob der Platz eher auf die Nutzung der städtischen Infrastruktur hin abzielen – sprich: mehr Besucher in die Stadt und damit Richtung Einzelhandel und Gastronomie gelockt werden – oder möglichst nahe an touristischen Attraktionen liegen soll.

Wolle man stärker auf die touristischen Attraktionen abstellen, kämen aus seiner Sicht eher Standorte in Bachheim oder beim Freizeitpark Tatzmania in Frage. Seiner Meinung nach, so Köpfler weiter, könne der Ausschuss für Kultur, Sport, Stadtmarketing und Tourismus höchstens eine mehrheitlich ermittelte Empfehlung in Sachen Wohnmobilstellplatz aussprechen, die Entscheidung über das Wo und Wie liege aber letztlich beim Gemeinderat. Das Stadtparlament habe dieses Thema aber, zumindest seiner Kenntnis nach, noch nicht abschließend behandelt.

Martin Lauble (CDU) brachte einen anderen Aspekt in die Diskussion ein. In seinem bisher angedachten Zuschnitt werde der Stellplatz gerade einmal drei Wohnmobile aufnehmen können. Das sei "fast schon lächerlich wenig", wenn man die Größe anderer Wohnmobilstellplätze in der Region und deren Auslastung zum Vergleich heranziehe. Lauble plädierte dafür, den Wohnmobilstellplatz größer zu dimensionieren und im Zweifelsfall auch das dann vorgeschriebene Bebauungsplanverfahren in Kauf zu nehmen.

"Wenn schon ein Wohnmobilstellplatz, dann richtig, in einer vernünftigen Größe", meinte auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Georg Mayer. Dann werde man allerdings mit den bislang veranschlagten 25 000 Euro "nicht weit kommen", so Mayer.