Von links: Joachim Streit, Mia Sanner, Georg Mayer und Dieter Köpfler wollen für die SPD Verantwortung im neuen Löffinger Gemeinderat übernehmen. Foto: Schröter Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Partei sieht Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung

Von der Infrastruktur über die Nahversorgung bis zu Bildung und Erziehung: Stellvertretend für alle 14 Kandidaten, die für die SPD bei den Wahlen zum Gemeinderat antreten, gehen Mia Sanner, Joachim Streit, Dieter Köpfler und Georg Mayer ins Gespräch.

Löffingen. Sie nehmen sich verschiedener Themen an.

Innenstadt: Gerade weil die Innenstadt nicht nur Lebensraum, sondern auch eine zentrale Achse für die Versorgung von Kernstadt und Ortsteilen sei, betont Dieter Köpfler, komme ihrer weiteren Entwicklung große Bedeutung zu. Deshalb gelte es, das Verkehrskonzept und die barrierefreie Gestaltung zügig umzusetzen. Mit Blick auf die Barrierefreiheit könne dabei die Sanierung der Kirchstraße nicht hintenangestellt werden. Auch die Sanierung von Maienlandstraße und Alenbergstraße genieße Priorität, wobei die Ertüchtigung der Maienlandstraße wegen des zu gering dimensionierten Abwasserkanals Vorrang habe. Mit der SPD werde ein Bebauungskonzept, das mit einer Beeinträchtigung der bestehenden Freizeitangebote, und dabei insbesondere des Spielplatzes, einhergeht, nicht zu machen sein, bekräftigt Joachim Streit.

Senioren: Möglichst rasch soll die geplante Erweiterung des Altenpflegeheims St. Martin von jetzt 50 auf dann 75 Vollzeitpflegeplätze in Angriff genommen werden. Weitere Pflegeformen, darunter auch die Tagespflege und häusliche Pflege, sollen unter städtischer Regie das Betreuungsangebot erweitern. "Dazu muss ein tragfähiges Konzept her. Um möglichst viel, vor allem auch praktische, Expertise nutzen zu können, sollte ein Runder Tisch eingerichtet werden, an dem alle Akteure, die im Bereich Pflege unterwegs sind, eingebunden sind", skizziert Georg Mayer eine Forderung der SPD.

Bau- und Gewerbegebiete: "Wir sind, was die Ausweisung neuer Bau- und Gewerbegebiete in Löffingen und den Ortsteilen anbelangt, seit Jahr und Tag der Antreiber, während andere das Thema ausbremsen", moniert Georg Mayer. Dabei dränge die Zeit, wenn die Stadt an ihrem Leitmotiv festhalten wolle, angesiedelte Firmen bei Erweiterungsvorhaben zu unterstützen und Neuansiedlungen und Neugründungen zu fördern, um weitere Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen.

Bildung und Erziehung: Keinesfalls auf die lange Bank schieben lasse sich mit der Sanierung des ehemaligen Realschulgebäudes die mit rund 4,8 Millionen Euro größte geplante Investition der kommenden Jahre. Wichtig sei unter dem Aspekt "familienfreundliches Löffingen" auch, das Betreuungsangebot der Kindergärten bedarfsorientiert und flexibel auszubauen beziehungsweise anzupassen sowie zuverlässige Betreuungsangebote in den Schulen zu gewährleisten, führt Mia Sanner aus. Dabei gelte es auch ein Augenmerk darauf zu richten, ob und wie die Betreuungsangebote der Kindergärten in den Ortsteilen erweitert oder angepasst werden können.

Nahversorgung: "Die Einwohner müssen in Löffingen alles Wesentliche vorfinden, das sie zum Leben benötigen", beschreibt Dieter Köpfler die SPD-Leitlinie. Die Erfahrung mit dem Treff 3000 hätten gezeigt, dass die Stadt diesbezüglich durchaus Einflussmöglichkeiten hat. Wichtig sei auch die ortsnahe medizinische Versorgung. "Um bei diesem Thema weiter am Ball zu bleiben, sollte der "Arbeitskreis ärztliche Versorgung" reaktiviert werden", regt Köpfler an.

Nahverkehr: Optimierungsbedarf sieht die Löffinger SPD im Bereich Nahverkehr neben einer besseren Abstimmung Bus-Fahrpläne an den Schienenverehr insbesondere, was die so genannte "letzte Meile" von den Bahnhöfen in die Ortskerne betrifft.

Infrastruktur: Potenzial sieht die SPD laut Georg Mayer auch beim weiteren Ausbau des Glasfasernetzes und der Nahwärme, wo es in beiden Bereichen noch viele Möglichkeiten zur Nachverdichtung gebe.

Tourismus und Landwirtschaft: Neben der Landwirtschaft, sei der Tourismus eine wichtige Säule in der Region Löffingen. "Der Freizeitpark Tatzmania wird viele Besucher anlocken. Es liegt auch an Stadtverwaltung und Gemeinderat Ideen zu entwickeln" meint Georg Mayer.

Städtische Finanzen: "Wir werden auch weiterhin sehr genau darauf achten, dass mit den städtischen Finanzen solide gewirtschaftet wird", betont Mayer.

Mit 14 Kandidaten geht die SPD in das Rennen um Sitz und Stimme im Löffinger Gemeinderat: Georg Mayer (56), Bankkaufmann; Annette Heiler (56), Gas- und Wasserinstallationsmeisterin; Dieter Köpfler (51), Bankkaufmann; Inge Sibold (55), Bauzeichnerin; Rudolf Nägele (55), Mechaniker/Hausmeister; Beate Lubrich (50), Apothekerin; Bernd Heizmann (44) Servicetechniker/QMB; Susanne Sidi Yacoub (50), Heilpraktikerin und Mia Sanner (32), Schauspielerin treten in der Kernstadt an. Joachim Streit (52), Informatiker und Kerstin Straetker-Vogt (39), Lehrerin, stellen sich im Ortsteil Seppenhofen zur Wahl, während in Dittishausen Siegfried Sauer (59), Techniker und Tanja Kühnel (51), geprüfte Industriefachwirtin, antreten. In Reiselfingen kandidiert Jens Fischer (48), Rettungssanitäter.