Öschabend: Akteure interpretieren Stadtgeschehen auf ihre Art

Löffingen (pb). Die Fastnacht ist auch ein Spiegelbild der Gesellschaft, wie sich beim Öschabend zeigte. Glücklicherweise ist der Blick durch die närrische Öschbrille auf die Kommunalpolitik und das Stadt- und Ortsgeschehen nicht getrübt und so servierte der Narrenverein Löffingen das Bahnhofsgeflüster.

Hansele Bianca Egle hatte vor allem mit ihrer Crew das Stadtgeschehen genau beobachtet. Bevor Karlheinz auf dem Bürgermeistersessel in Eisenbach sitzen könnte, hat er in Löffingen erst einmal das "vergrabene" Geld vom Stadtjubiläum wieder zu finden. Natürlich durfte das Großereignis der Zugtaufe mit den vielen Promis nicht fehlen.

Da durfte der Bürgermeister nochmals der Landrätin im sexy Outfit die Hand küssen, selbst die Löffinger Tiger hatten ihren Auftritt. Wie könnte es anders sein, wurde doch das große Geschehen von der Kamera des fahrradfahrenden Löffinger Reporters festgehalten und vom neuen Löffinger Lied begleitet.

Auch die "20er" blickten in eine rosige Löffinger Zukunft. Mit der Jim-Knopf-Bahn fuhren sie musikalische das Baarstädtchen an, um es anschließend ins Königreich des 20er-Monarchen "Patrick unterm Narrenbaum" zu stellen.

Der Wandel der "Retäbacher-Wieber" ging wirklich ans Herz. Erst nach vielen Gebeten an den "Heiligen Vergissmichnicht" um einen Mann kam die "Jungferer" zur Erkenntnis, lieber doch keinen Mann als vielleicht einen "Unadinger" zu bekommen. Da ging es zurück auf die "Kirchenbank", um den Heiligen Vergissmeinnicht zu bitten "mir wenn gar kon Ma – mir wend issire Ruh".

Dass in Dittishausen selbst ein Banküberfall auf die "Goaßbank" mit viel närrischer Bürokratie einhergeht, konnte das Publikum ebenfalls erfahren. "Vor der Geldübergabe müssen wir zuerst ein Überfall-Dokument ausfüllen", verkündete der Geschäftsführer Laurin Wehrle. Wie es sich für einen gesetzestreuen Räuber gehört, gibt dieser selbstverständlich seine Personalien preis. Da hatte das Dittishauser Trio (unter der Regie von Andreas Gänsler) die Lacher auf seiner Seite.

Durch das närrische Programm führte Festwirt und Narrenvater Harald Schu aus Unadingen.