In gemütlicher Runde lässt es sich besser stricken. Schon mehr als 1000 Einzelteile haben die Frauen für bedürftige Menschen hergestellt. Die Teilnehmerinnen von links: Ursula Schmidt, Carola Oschwald, Helene Stefan, Erna Egy, Anna Lang, Maria Pöllmann-Bürgi und Maria Wassmer. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Löffinger Frauen haben schon 1000 Artikel für bedürftige Menschen hergestellt / Ein Mann war auch schon dabei

Von Gerold Bächle

 

Löffingen. Der Weg des Strickens ist lang und geschichtsträchtig. Erst seit fünf Jahren engagieren sich Löffinger Damen im Strickteam dafür, sie können bereits mit 1000 Teilen aufwarten.

Gestrickt wird dabei nicht nur für das eigene Vergnügen, sondern für bedürftige Menschen. Vor fünf Jahren rief Maria Pöllmann-Bürgi erstmals zur öffentlichen Handarbeit im Rahmen des "Weltstricktags" auf.

In der Stoff- und Wollstube treffen sich seither eine kleine, aber sehr engagierte Runde, die schon für die "Frühchen-Aktion", als auch für Bedürftige der Tafel in Berlin und heuer nun für Bedürftige der Region ihre Stricknadeln zum Glühen brachten. In diesem Jahr wurde schon für Menschen in Rumänien, für Menschen in den Altenheimen und Kindergartenkinder gestrickt.

Die nun entstandenen Teile vom Schal bis zu den Socken gehen an die Tafel in Neustadt und Donaueschingen. Der "Strickberg" wird durch strickende Mitbürger erhöht. Stück für Stück werden dann bei Maria Pöllmann-Bürgi abgegeben, so kommen diese selbst aus Hinterzarten, Diana Kollmann aus Rötenbach oder von Irmgard Benz aus Seppenhofen.

In der Runde zu stricken bevorzugt dagegen das Team Ursula Schmidt, Carola Oschwald, Helen Stefan, Maria Wassmer, Anna Lange oder Erna Egy. In gemütlicher Runde, dabei eine Tasse Kaffee oder einen netten Plausch lässt sich bekanntlich besser arbeiten. Seit Anfang gehört Ursula Schmidt aus Löffingen zur Strickrunde im Löffinger Wollstüble. "Für mich ist das gemeinsame Stricken ein sinnvoller Zeitvertreib und man kann helfen, was kann es Besseres geben", erklärt sie.

Aus Unadingen kamen die Damen Egy, Oschwald und Stefan. Carola Oschwald erklärt: "Ich habe kein Geld für Spenden, kann aber durch Stricken etwas Gutes tun". Für Helene Stefan ist das Stricken eine sinnvolle Beschäftigung. Von Anfang an mit dabei ist auch Anna Lange. Stricken ist pure Freude für sie. "Ein Zeitvertreib, der nicht nur mir Freude macht, sondern auch den Beschenkten", so ihr Kommentar.

Neu in der Runde ist die bekannte Löffinger Lehrerin im Ruhestand Maria Wassmer. Als Pädagogin war ihre Zeit begrenzt, "doch nun kann ich meinem Hobby, dem Handarbeiten wieder frönen", so Maria Wassmer. Vor allem in der geselligen Runde würde es wahnsinnig Spaß machen und Menschen in Not zu helfen, das ist sie einfach selbstverständlich.

Durch den Strickaufruf vor fünf Jahren hat sich die Handarbeit im Baarstädtchen wieder etabliert. Hatte man früher oft die strickenden Landfrauen von Seppenhofen bewundert, so hat man nun selbst eine solche Runde, die sich immer dienstags trifft. Um die Strickkunst, sie kam vermutlich aus Vorderasien, auch bei der Jugend wieder zu etablieren, engagiert sich Maria Pöllmann-Bürgi auch bei der Jugend. So trifft man gelegentlich Mädchengruppen, wie jüngst Achtklässlerinnen aus Löffingen oder Schülerinnen aus Bonndorf.

Erstaunlicherweise war auch schon ein junger Mann bei den "Strickgirls" mit dabei, so Maria Pöllmann-Bürgi. Doch üblicherweise werde diese Handarbeit fast ausschließlich von Damen ausgeübt.