Das 46 Jahre alte Gebäude der Realschule ist sanierungsbedürftig. Eine Machbarkeitsstudie beziffert die Kosten für Sanierung und Modernisierung auf rund 4,81 Millionen Euro. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Studie beziffert Kosten auf rund 4,81 Millionen Euro / Beantragung von Fördermitteln

Das Gebäude der Realschule ist stark sanierungsbedürftig. Eine Prüfung ergab, dass die sanitären und elektrischen Anlagen erneuert werden müssen. Zudem sind die einzelnen Fachräume zu klein und erfüllen die Anforderungen nicht mehr.

Löffingen. Eine Machbarkeitsstudie, die Architekt Dominik Ikic im Auftrag der Stadt erstellt hat, skizziert den Sanierungs- und Umbaubedarf und kommt für eine Vollsanierung auf Kosten von rund 4,81 Millionen Euro.

Der Gemeinderat stimmte bei seiner jüngsten Sitzung dem Vorschlag der Stadtverwaltung zu, auf Basis der Machbarkeitsstudie einen Förderantrag für die Sanierung des Realschulgebäudes zu stellen. Möglich sind bis zu 1,43 Millionen Euro an Fördermitteln. Dass das Schulgebäude Sanierungsbedarf hat, konzedierten alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen. Dennoch segnete das Gremium das Sanierungsprojekt nicht in Gänze ab. Vielmehr soll die Frage nach Umfang und Zeitplan für das Vorhaben gesondert behandelt werden.

Das Realschulgebäude sei, erläuterte Jörg Ganter, der beim Stadtbauamt das Themenfeld Hochbau betreut, mittlerweile 46 Jahre alt. Zwar habe man in den zurückliegenden Jahren immer wieder in das Gebäude investiert, dennoch sei mittlerweile dringender Sanierungsbedarf aufgetreten. Insbesondere die komplette Elektrik des Gebäudes müsse umfassend erneuert werden. Gleiches gelte für die Sanitäranlagen. Darüber hinaus wolle man mit baulichen Änderungen auch Anforderungen an die Größe und Ausstattung der Schulräume Rechnung tragen, die sich aus aktuell geltenden Vorgaben und dem spezifischen Bedarf aus dem Schulverbund ergeben. Wie Ganter ausführte, sieht die Machbarkeitsstudie vor, das Lehrerzimmer zu vergrößern, was einem lange gehegten Wunsch der Schulleitung entspreche, seit der Schulverbund aus Real- und Werkrealschule gegründet wurde. Auch die Fachräume seien zu klein und entsprächen nicht mehr dem heutigen Standard, meinte Ganter. Erforderlich wäre eine Mindestgröße von rund 82 Quadratmetern, aktuell seien die Fachräume rund 64 Quadratmeter groß. Auch sei es der Wunsch der Schulleitung, die naturwissenschaftlichen Räume zusammenzulegen.

Mehr Platz, so Ganter weiter, könnte man im Untergeschoss des Schulgebäudes gewinnen, wo kürzlich zwei große Öltanks abgebaut wurden. Dort könnten zwei EDV-Räume eingerichtet werden. Weitere Veränderungen an den Räumen sind sowohl im alten als auch im neuen Gebäude geplant. Ein Teil der Ganztagsbetreuung könnte nach diesen Plänen auch in das benachbarte Grundschulgebäude verlegt werden. Außerdem ist im alten Gebäude der Einbau eines Aufzugs geplant, der für Barrierefreiheit sorgt.

Die Sanierungsarbeiten werden sich aller Voraussicht nach über zwei Schuljahre hinziehen. In dieser Zeit könnte, so eine Überlegung der Stadtverwaltung, die Realschule ein Ausweichquartier auf dem Areal von IMS Connector Systems beziehen.

Den Förderantrag zu stellen, bedeute nicht, dass die jetzt in Form der Machbarkeitsstudie vorliegenden Planungen eins zu eins umgesetzt würden, betonte Bürgermeister Tobias Link. Der Gemeinderat, allen voran die Fraktionssprecher Manfred Furtwängler (CDU), Werner Adrion (FDP/FW) und Georg Mayer (SPD), befürwortete das Stellen des Förderantrags, sah aber insbesondere unter Kostenaspekten noch Diskussionsbedarf.

Die Grobplanungen sehen für 2019 die Fortschreibung der Planungen vor. Dafür sind im Haushaltsentwurf 58 000 Euro vorgesehen. Im Verlauf der beiden Jahre 2020 und 2021 sollen dann die Arbeiten zur Sanierung des Realschulgebäudes erfolgen. Ob dieser Zeitplan zum Tragen kommt, hängt nicht zuletzt davon ab, ob und wann die Stadt einen positiven Förderbescheid erhält. Es sei, so Bürgermeister Tobias Link, nicht ausgemacht, dass der Förderantrag bereits im ersten Anlauf positiv berücksichtigt werde. Eventuell müsse es kommendes Jahr erneut versucht werden.