Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Betretungsverbot verhängt / Löffingen und Titisee-Neustadt schließen sich Freiburg an / Es gibt Ausnahmen

Freiburg war am Donnerstagabend die erste größere Stadt Deutschlands, die wegen der Corona-Pandemie eine Ausgangssperre mit Ausnahmen ausgesprochen hat. Am Freitag zogen Löffingen und Titisee-Neustadt mit dem Betretungsverbot für öffentliche Orte zur Eindämmung des Coronavirus nach.

Titisee-Neustadt/Löffingen. Ab sofort ist das Betreten öffentlicher Orte untersagt. Zu diesen zählen Straßen, Wege, Gehwege, Plätze, öffentliche Grünflächen und Parkanlagen. Alle Orte wie Spielplätze wurden vom Löffinger Bauhof mit rot-weißen Bändern gesperrt. Wie Bürgermeister Tobias Link informierte, gibt es bei dieser Allgemeinverfügung der Stadt auch Ausnahmen. Von diesem Verbot ausgenommen sind die Abwendung einer unmittelbaren Gefahr für Leib, Leben und Eigentum, aber auch das Betreten, das zum Zweck von medizinischen, psychotherapeutischen oder vergleichbaren Heilbehandlungen erforderlich ist. Öffentlich unterwegs sein darf man für Hilfeleistungen von unterstützungsbedürftigen Personen, aber auch zum Einkaufen in Lebensmittel-, Wochen-, Getränke- oder Drogeriemärkten. Geöffnet sein dürfen auch Hofläden, Abhol- und Lieferdienste, Apotheken, Sanitätshäuser, Tankstellen, Banken, Poststellen, Friseure, Reinigungen, Waschsalons, Raiffeisen-, Bau-, Gartenbau- und Tierbedarfsmärkte sowie der Großhandel.

"Die Ausnahmeregelung gilt auch für berufliche Zwecke, einschließlich der Unterbringung von Kindern in der Notbetreuung", erklärt Link. Auch nur diese Personen dürfen den öffentlichen Personennahverkehr nutzen, wobei der Mindestabstand zu anderen Personen von mindestens 1,50 Meter einzuhalten ist. Die Ausnahme des Betretungsverbotes im Freien gilt auch für Personen alleine, zu zweit, mit Haushaltsangehörigen oder mit Haustieren. Die Regelung gilt bis vorerst 3. April, 24 Uhr.

Notwendig ist diese Einschränkung aufgrund der massiv exponentiell steigenden Infektionszahl. Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald stieg die Zahl (Stand 19. März, 7 Uhr) auf 121 infizierte Personen, in der Stadt Freiburg auf 126 Personen. Dramatisch ist die Situation im benachbarten Elsass dem Bezirk Grand-Est mit 2163 Infizierten und bereits 61 Verstorbenen. Dies möchte man im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und der Stadt Freiburg vermeiden.

Allerdings, so Bürgermeister Tobias Link, habe sich in den letzten Tagen gezeigt, dass in Löffingen noch viele Bürger die dramatische Situation falsch einschätzen würden. Die derzeitige Entwicklung lasse befürchten, dass das Gesundheitssystem mit der aktuellen Versorgung der Patienten überfordert sein werde und ein Triage-Verfahren greife. "Dieses nimmt eine Abwägung der medizinischen Hilfeleistungen vor, auch Personen in Lebensgefahr können dann nicht mehr adäquat versorgt werden", erklärte Link.