Noch warten (von links) die Eigentümer Georg und Sabine Willmann zusammen mit den beiden neuen Wirtinnen Carola Kaltenbrunn und Janine Duschl, dass im Gasthaus Alpenblick wieder Bier gezapft werden darf.Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Gastronomie: Traditionsreiches Gasthaus wird von Carola Kaltenbrunn und Janine Duschel bewirtschaftet

Von Silvia Bächle

Die Pandemie setzt insbesondere der Gastronomie schwer zu. Wirtshäuser müssen derzeit geschlossen bleiben.

Löffingen-Göschweiler. In der aktuellen von Corona geprägten Lage sind die Voraussetzungen für Carola Kaltenbrunn und Janine Duschl keine günstigen, um den Landgasthof Alpenblick in Göschweiler zum 1. November zu übernehmen.

Der Sekt war schon kalt gestellt, doch dann vereitelte der Teil-Lockdown das Vorhaben. Eine Nachfolge zu finden, so erklären Sabine und Georg Willmann, sei gerade in der heutigen Zeit ohnehin nicht einfach. Die Gründe seien vielschichtig. Der Gast sei heute anspruchsvoller, außerdem fehle der Nachwuchs, da die Arbeitszeiten vielen Jugendlichen nicht zusagen, sagt Georg Willmann.

Wer sich dann für die Gastronomie entscheide und den Sprung in die Selbstständigkeit wage, der gehe auch immer ein finanzielles Risiko ein. Diese haben Sabine und Georg Willmann mit einem eigenen Modell gemindert. So werden Kaltenbrunn und Duschl ein Jahr als Angestellte geführt und erst danach soll die Entscheidung einer Pachtübernahme fallen.

"Da wurde uns eine große Hürde genommen", sagt die 57-jährige Köchin Kaltenbrunn aus Unadingen. Sie hat 40 Jahre Gastronomieerfahrung, zum Beispiel im Tessin und am Wörthersee. Ohne diese Starthilfe hätten sie und ihre Kollegin, die 28-jährige Duschl aus Unterkirnach, wohl den Sprung in die Selbstständigkeit nicht gewagt. "Das Risiko wäre einfach zu groß gewesen", sagt Kaltenbrunn, die derzeit vor der Meisterprüfung als Diätassistentin steht.

"Für Göschweiler ist die Wiedereröffnung ein Glücksfall", freut sich Ortsvorsteher Manfred Furtwängler. Gab es früher die Gasthäuser Kranz, Hirschen und Alpenblick, so sei nach deren Schließungen der Ort ein gastronomisches "Niemandsland" geworden.

"Gerade Göschweiler hat nicht nur eine tolle Vereinswelt, sondern ist auch das Tor zur Wutachschlucht und tangiert den Schluchtensteig", sagt Werner Schonhardt. Er war es, der die zwei Frauen für den Alpenblick gewinnen konnte. "Dass diese beiden gut kochen können und einen tollen Service bieten, haben sie schon in der Rehaklinik Sonnhalde in Donaueschingen gezeigt", so Schonhardt.

Damit in Göschweiler einst überhaupt wieder eine Einkehrmöglichkeit entstand, dafür sorgten die Wahl-Göschweilemer Georg und Sabine Willmann. Sie nahmen viel Geld in die Hand, um aus dem leerstehenden Alpenblick eine urgemütliche, wie auch moderne Atmosphäre im Gastraum und in den Zimmern zu schaffen. "Wir benötigen in Göschweiler ein Gasthaus nicht nur für die Wanderer sondern auch für die Einheimischen", so Georg Willmann. 2017 eröffnete der Alpenblick wieder mit Pächtern, doch schon im Juni 2018 folgte Stefan Tornau-Schmidt ein neuer Pächter.

Zwar ist der Gasthof geschlossen, doch Kaltenbrunn und Duschl bieten immer samstags von 16 bis 20 Uhr und sonntags von 11.30 Uhr bis 18 Uhr Gerichte zum Abholen an.

Das Überleben der Gasthäuser in der Region hat sich bereits schon länger zu einem echten Problem entwickelt. Mit der Schließung der Traditionshäuser geht auch ein Stück Kulturgeschichte verloren. In Göschweiler gab es in früheren Zeiten gleich drei Gasthäuser: Hirschen, Kranz und Alpenblick. Während der Hirschen vor allem noch Kulturschätze und die Emil-Baader-Stube vorweisen konnte, war die Wirtin des Kranzes die "Mutter" vieler Vereine. So war hier das Vereinslokal des SV, der Landfrauen und auch der "Stammtisch Rüssel" wurde hier gegründet. Von den Gasthäusern übrig blieb nur der Alpenblick.

Brigachtal. Eine etwa zwölf Wochen alte Katze schwebte in Brigachtal in Lebensgefahr. Laut Tierrettung wurde das Tier vergiftet. Am Montagabend gegen 22.30 Uhr wurde die Tierrettung Südbaden zu einem Notfall nach Brigachtal gerufen. Eine Anwohnerin aus Kirchdorf habe beobachtet, wie eine junge Katze erst torkelnd über den Gehweg ging und dann in Seitenlage liegen blieb. Die Anwohnerin wählte daraufhin die Notrufnummer der Tierrettung. "Die Katze schätzen wir auf circa zwölf Wochen, sie stammt augenscheinlich aus einer wilden Population", berichtet Aurelia Seemann von der Ortsgruppenleitung Villingen-Schwenningen.

Nachtschicht zur Rettung

Die ganze Nacht kämpften die Rettungskräfte eigenen Angaben zufolge um das Leben der Katze. Klar sei, dass Gift zu diesem Zustand geführt habe. Die Helfer konnten keinen Tierarzt erreichen und kümmerten sich so bis 5 Uhr morgens selbst um die Katze – mit Erfolg.

Keine 20 Minuten nach Alarmierung der Helfer trafen diese in Kirchdorf ein. Für die Erstversorgung schlossen sie das Tier an die Überwachungsgeräte im Fahrzeug an. Hierzu führen die Helfer ein Pulsoxymeter und ein EKG mit. Um dem Gift entgegen zu wirken, verabreichten sie der Katze eine Infusion. Mittlerweile ist sie wieder fit und frisst wieder. "Inzwischen hat sie sich sehr gut von den Strapazen erholt und befindet sich momentan noch bei einer Pflegestelle, wo sie dauerhaft unter Beobachtung steht", teilt Seemann dem Schwarzwälder Boten mit. Hätte die Finderin nicht so schnell reagiert, hätte die vergiftete Katze wohl nicht überlebt, berichtet der Verein.

Anzeige gegen Unbekannt

"Das neuartige Rattengift enthält den Wirkstoff Chloralhydrat (Alpha-Chloralose)", wie die Tierretter auf ihrer Facebook-Seite informieren. "Dieses Gift wirke auf das zentrale Nervensystem. Die Tiere torkeln und fallen schließlich komatös um, krampfen und erfrieren schließlich bei einer Außentemperatur unter 15 Grad." Die Tierrettung teilt auch mit, dass sie Anzeige gegen Unbekannt erstatten werde.

Typische Vergiftungserscheinungen seien kaum zu erkennen. Symptome sind laut der Tierrettung: Teilnahmslosigkeit, aber auch ein schwankender oder torkelnder Gang und Bewusstlosigkeit. Krampfanfälle, die bereits durch kleine Reize ausgelöst werden, seien ebenfalls typisch. Auch eine Körpertemperatur deutlich unter 38 Grad Celsius zähle zu den Symptomen, erhöhte Schleimproduktion und verengte Pupillen ebenso.

Bei Hunden könne es zu einer übermäßigen Speichelproduktion, in seltenen Fällen auch zu einer Körpertemperatur von mehr als 39 Grad Celsius kommen, wie der Verein informiert.

Vorsicht geboten

Es wird darauf hingewiesen, in ganz Kirchdorf besonders vorsichtig zu sein. Der Verein berichtet des Weiteren, dass sich solche Fälle häufen. Die Tierretter bitten darum, auf Freigänger und auch auf Hunde zu achten, da nicht klar ist, wie die Katze an das Gift gekommen ist. Unter der Notrufnummer 0160/ 5 18 77 15 kann der Verein jederzeit erreicht werden.

Der Hauptsitz des Tierrettungsdienstes befindet sich in Radolfzell am Bodensee, in Villingen-Schwenningen ist eine Ortsgruppe mit stationiertem Einsatzfahrzeug. Der Verein ist in den Landkreisen Konstanz, Schwarzwald-Baar-Kreis und Landkreis Tuttlingen tätig.

Ehrenamtliche Helfer

Die Ortsgruppe Villingen-Schwenningen besteht derzeit aus sechs ehrenamtlichen aktiven Mitgliedern. Sie sind an der Tierrettungsschule in Deggendorf durch Tierärzte und Tierpfleger ausgebildet worden. Die Ausbildungsstufen erstrecken sich über den Ersthelfer Tier, den Tierunfallsanitäter, Tierrettungssanitäter und schließlich den Tiernotfallsanitäter als höchste Ausbildungsstufe, wie Seemann erklärt.