Corinna Spitzner spielt beim Löffinger Balkonkonzert auf ihrer Querflöte, ihr Bruder, der zwölfjährige Simon, auf der Trompete.Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Löffinger folgen dem bundesweiten Aufruf

Löffingen (pb). Bundesweit erklang am Sonntagabend um 18 Uhr von Balkonen und Fenstern die Europahymne "Freude schöner Götterfunken" aus Beethovens "Ode an die Freude".

Dem Aufruf der Deutschen Blasmusikverbände und Freunde aus der Musikerszene folgten viele Musiker auch im Baarstädtchen Löffingen. Während Anna Werner mit ihrer Trompete und ihr Ehemann Andre Werner mit dem Akkordeon im Benitz-Haus zu hören waren, standen die beiden Spitzner-Kinder Corinna und Simon auf dem Balkon der elterlichen Wohnung an der Oberen Hauptstraße und musizierten. Ein paar Häuser weiter war auch Christina Ruf vom Jugendteam der Stadtmusik mit ihrer Trompete zu hören, um Solidarität in der Corona-Krise zu zeigen.

Da durch die Corona-Pandemie alle Konzerte, auch das der Stadtmusik im Jubiläumsjahr, bekanntlich abgesagt werden mussten, wurde zu diesem Balkon-Konzert auch im Baarstädtchen aufgerufen. Wer konnte und wollte, öffnete am Sonntagabend um 18 Uhr das Fenster, um mit "Ode an die Freude" als Zeichen in einer großen Krise Mut zu machen und die Menschen zu erfreuen. Wie in Italien wollte man mit diesem Musikbeitrag ein Zeichen der Gemeinsamkeit, wenn auch auf Distanz, setzen. Der Aufruf samt Noten verbreitet sich in den sozialen Netzwerken wie ein Lauffeuer, so auch im Baarstädtchen.

Die 17-jährige Corinna Spitzner spielte auf ihrer Querflöte, ihr Bruder, der zwölfjährige Simon, auf der Trompete die bekannte Komposition von Ludwig van Beethoven. Beide Kinder gehören seit der dritten Schulklasse der Stadtmusik Löffingen an. "Neben ihren täglichen Hausaufgaben, es läuft alles übers Internet, spielen die beiden in ihrer nun langen einsamen Freizeit Musik", sagt Vater Klaus Spitzner. Trotzdem sei es für die Schülerin des Sozialgymnasiums in Villingen sehr schwierig, ohne ihre Freundinnen den Tag zu vertreiben. Auch ihr Bruder Simon, der die Realschule in Löffingen besucht, vermisst das Fußballspiel mit seinen Kollegen. "So läuft die Kommunikation halt über WhatsApp", sagt Vater Klaus Spitzner.

Die Aktion, die viele Mitstreiter hatte, könnte wiederholt werden, da waren sich auch die Zuhörer im Städtle einig.