Jubiläumsjahr: Bunte Bühne am Samstag ein echter Höhepunkt / Nerv des Publikums getroffen

Ein ganzes Jahr feierte Reiselfingen seinen 800. Geburtstag. Nun kurz vor Ende des Jubiläumsjahres setzten die Verantwortlichen noch einmal einen echten Höhepunkt mit der Bunten Bühne am Samstagabend.

Löffingen-Reiselfingen. Die Dietfurthalle wurde so zur Plattform für regionale Künstler. Eine bunte Mischung aus Musik, Gesang, Comedy und Zeitgeschichte begeisterte die Zuschauer, die mit Applaus nicht sparten und sich begeistert zeigten.

D`Ufezofer: Den Nerv des Publikums trafen D`Ufezofer mit ihrer Darbietung. Es sind fünf gestandene Männer aus Hubertshofen, echte Stimmungsmacher, die immer wieder Szenenapplaus bekamen. Kein Wunder, nicht nur musikalisch setzten die D` Ufezofer mit Hermann Degen, Günther Preis, Rainer Matuschke, Harald und Claus-Werner Vogt, Lachakzente am laufenden Band. Günther Preis wusste in seinem Alemannisch bestens die Lage des heutigen Mannes – natürlich aus der Sicht der armen Männer – in Szene zu setzen.

Reiselfinger Landfrauen: "Ein Männlein steht im Walde" nur ein Kinderlied? Ganz gewiss nicht, wie die Reiselfinger Landfrauen und Landmänner wussten. In einer herzerfrischenden Art boten die Dirndl tragenden Landfrauen mit den Landmännern so manches Volkslied gesanglich vor. Die Geschichte dahinter wussten Andrea Lauble, Christel und Karl Vogt und Mareike Frei zu erzählen. So bekam mancher Song eine neue hintergründige Bedeutung. Kein Wunder, dass das Publikum erst nach der Zugabe die Sänger von der Bühne ließ.

Bertold Müller: Der langjährige Schulleiter Bertold Müller ließ das Reiselfinger Schulleben wieder aufleben.

Zahlreiche interessante Geschichten, untermauert mit alten Fotos, sorgte beim Publikum für Staunen und viel Gelächter, als er längst Vergessenes wieder aufleben ließ.

Funnymoon: Comedy war beim Neustädter Duo Funnymoon angesagt.

Uli Kaiser und Markus Gebhart aus Neustadt gaben auf der Bühne den typischen Mann-Frau-Alltag wieder, gespickt mit allen so wichtigen Vorurteilen in einer höchst vergnüglichen Art präsentiert. Ist doch klar, die Frau sagt nein und meint ja. Dass Frauen nicht Auto fahren können – wer hätte es gedacht? Dabei ist nur ein Tennisball in der Garage am Blechschaden Schuld, wie die beiden Spaßmacher zeigten.

De Schwö: Thomas Schwörer alias "De Schwö" ist auf der regionalen Kleinkunstbühnen kein Unbekannter. Er war nicht nur Anheizer in Reiselfingen, er setzte sich mit seinem alemannischen Dialekt auch gekonnt selbst in Szene. Er ist Comedian und Musiker zugleich, dazu ein eingefleischter Bubenbacher.

FaSaMu: Hinter diesem Namen stehen die "Fasnet-Samschdig-Musiker". Ihr Kennzeichen ist fetzige Gaudi-Musik, die niemand auf den Stühlen sitzen lässt, dazu tragen sie Strohhüte und knallgelbe Sonnenbrillen. Schon ihr Auftritt war etwas Besonderes, denn sie kamen aus allen Ecken, um sich durch die mit 180 Besuchern besetzte Halle musikalisch zur Bühne zu schlagen.

Das Jubiläumsjahr anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung Reiselfingens vor 800 Jahren zeigte Reiselfingen als gut funktionierenden und intakte Dorfgemeinschaft. Ein weiterer Höhepunkt im Festreigen des Jahres 2018 war die Bunte Bühne und auch hier hatten die Verantwortlichen voll ins Schwarze getroffen. Dabei überließ des Festkomitee nichts dem Zufall. So wurde die Bühne seitlich in die Halle verlagert, so dass die Distanz zwischen Publikum und Künstler verkürzt wurde. Auch die Bestuhlung war sehr rustikal, die Bewirtung war mit Wurstsalat und Brägele ganz auf die 800 Jahre abgestimmt.