Die FDP/FW-Fraktion hat ihrerseits bereits einen Antrag gestellt, um zumindest in den Grundschulen solche Luftfiltergeräte aufstellen zu können. Auch im Kreistag und im Landtag haben die Liberalen diese Forderung gestellt. "Stoßlüften bei warmen Temperaturen ist überhaupt kein Problem, doch wenn jetzt die Temperaturen runter gehen, dann schon", erklärt die Rektorin des Löffinger Schulverbunds, Silke Keller. Das Schulhaus kühle aus, die Unterrichtsräume würden zu Eiskellern, und die Schüler und Lehrer könnten sich nur durch dicke Winterkleidung, Mantel, Schal und Decken gegen diese Kälte schützen.
Schon jetzt seien viele Schüler, die am Fenster sitzen, alle 20 Minuten dieser Kältewelle ausgesetzt, obwohl der Winter erst noch vor der Tür stehe, unterstreicht Konrektorin Sibylle Streibel. "Wir im Hochschwarzwald können nicht mit Schulen von Freiburg oder Stuttgart verglichen werden, bei uns fallen die Temperaturen mal schnell auf Minus zehn Grad", sagt sie. Dass hierauf Erkältungen folgen, sei nachvollziehbar. Dass sich Schüler bei diesen Temperaturen auch nicht gut konzentrieren könnten, verstehe sich von selbst, wie die Rektorin hinzufügt. Da seien viele Schüler erst einmal damit beschäftigt, sich wieder aufzuwärmen, doch nach 20 Minuten heißt es dann wieder "Stoßlüftung – Fenster auf".
Im ehemaligen Studergebäude, das 1966 als Fertigungsunternehmen der weltbekannten HiFi-Geräte gebaut wurde und nun während der Sanierung der Realschule als Schulgebäude dient, lässt die Bauweise kaum Wärmespeicherung zu. Wenn dann auch noch alle 20 Minuten Stoßgelüftet wird, kühlt das Gebäude sofort aus. Dass dies anders gehandhabt werden kann, zeigen Luftfiltergeräte. Sibylle Streibel hat sie im neuen Schulgebäude ausprobiert.
Die Schulleitung ist sich der Kosten bewusst
"Drei Tage konnten wir das Gerät, welches die Elternbeiratsvorsitzende Susanne Sidi Yacoub organisiert hatte, testen", sagt Sibylle Streibel. In einer Stunde werde die gesamte Luft im Zimmer gefiltert, und auch bei der Höchststufe sei das Gerät erstaunlich leise. Der Schulleitung ist der finanzielle Aufwand durchaus bewusst. Allerdings hätten die Anlagen auch nach der Corona-Pandemie oder im Sommer noch immer ihre Berechtigung, sind die Rektorinnen überzeugt. So würden nicht nur Viren, Bakterien und Staub herausgefiltert, sondern auch Pollen und das bodennahe Ozon. "Allergien bei Schülern nehmen zu und auch der Reizhusten im Sommer durch das bodennahe Ozon", sagt Silke Keller.
Auch die Grundschule in Eisenbach konnte dieser Tage ein solches Luftfiltergerät testen, welches das Löffinger Unternehmen Tobias Rahm zur Verfügung gestellt hatte.
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