Die beiden "Macher" bei den Bezirksimkern: links Vorsitzender Oskar Bier und Ludwig Kromer, der jüngst für sein langjähriges großes Engagement um die Imkerei mit der Verdienstnadel ausgezeichnet wurde. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Imker mit Herzblut bei Jahreshauptversammlung geehrt / Bienen stark gefährdet / Lehrbienenstand geöffnet

Von Gerold Bächle

Löffingen. Ohne Bienen kein Obst, ohne Obst keine gesunde Ernährung, ohne gesunde Ernährung kein Überleben. Dieses Horrorszenario ist bedauerlicherweise nicht weit, denn die Bienen und Insekten finden immer weniger Nahrung und Lebensraum. Die Bezirksimker Löffingen sind deshalb wichtige Naturschützer, die auch nicht müde werde, immer wieder auf die Bedeutung von Bienen und Insekten aufmerksam zu machen. Nicht der erhobene Zeigefinger, unterstreicht der Bezirksvorsitzende Oskar Bier, sondern Aufklärung sei das Stichwort. Bei der Jahreshauptversammlung wurde deutlich, wie viele Schulklassen, Kindergärten, aber auch immer wieder Erwachsene sich auf dem Lehrbienenstand wichtige Informationen geholten. "Es ist nicht nur der Honig der zählt", so Oskar Bier, sondern vor allem die Bestäubung, welche die Bienen vornehmen.

Jahrelang kämpften die Imker gegen die gefährliche Varroa-Milbe, eine in den 1980-er Jahren eingeschleppte Milbe, die ganze Völker vernichtete, doch dieses Problem scheint man nun in den Griff zu bekommen. Weniger erfreulich seien dagegen Pestizide, so gab es eine großes Bienensterben am Oberrhein durch Maiswurzelbohrerbekämpfung, das zu frühe Abmähen der Wiesen, aber auch das Wegfallen von Naturgärten, Hecken und Brachflächen. So bekämen die Bienen, aber auch andere Insekten zu wenig oder zu einseitige Nahrung. Die Bezirksimker setzen deshalb auf Aufklärung und laden auch Landfrauen und Hobbygärtner ein. "Jeder kann etwas für die Bienen und Insekten tun", betont Oskar Bier.

Nicht nur er gilt als Imker mit Herzblut, auch sein Stellvertreter Ludwig Kromer ist mit Leib und Seele Imker. Nun durfte er für seine engagierte Arbeit, als Betreuer des Lehrbienenstands, seit 25 Jahren Kassier und als unermüdlicher Helfer die Verdienstnadel in Gold vom Landesverband Badischer Imker entgegen nehmen. Dabei, so Oskar Bier habe der Unadinger Imker auch durch seine handwerkliche Arbeit auf dem Lehrbienenstand dem Verein viel Geld gespart.

Für 30-jährige Mitgliedschaft bekam Werner Wangler aus Dittishausen die Ehrennadel in Gold. Seit zehn Jahren gehören dem Verein an Axel Kuttruff aus Lenzkirch und Alfred Letz aus Rötenbach. Erfreulicherweise gebe es auch Imker, wie Siegfried Freutel (Bräunlingen), Ralf Peghini (Eisenbach), Hubert Ketterer und Uschi Engesser (Unadingen) und Juli Vomhof-Dulheuer (Rötenbach) die sich zum Bienenseuchensachverständigen weitergebildet haben.

Derzeit gehören 47 Imker mit 320 Bienenvölkern dem Bezirksimkerverein an. Sie kommen aus Löffingen, Seppenhofen, Göschweiler, Bachheim, Reiselfingen, Unadingen, Dittishausen, Rötenbach, Rudenberg, Eisenbach, Bräunlingen, Bonndorf und Lenzkirch. 17 Völker werden auf dem Lehrbienenstand in Löffingen betreut.

Die Imkerei ist wieder "in", dies zeigte sich nicht nur in Löffingen, hier gibt es wieder Nachwuchs, auch fünf Frauen haben sich für das Hobby der Imkerei entschieden. Jedes Jahr werden rund 20 Wanderimker gezählt, doch nicht alle sind auch Tierfreunde, wie ein Beispiel aus dem vergangenen Jahr in Göschweiler zeigte. Nun hat die Freiluftsaison auch für die Imker wieder begonnen.