In Löffingen kämpft der Einzelhandel bereits mit den Zwangsschließungen. Umsatzeinbußen sind an der Tagesordnung. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Viele Geschäfte haben bereits geschlossen / Wer noch geöffnet hat, beklagt erhebliche Umsatzeinbußen

Die meisten Geschäfte sind bereits geschlossen und die Einnahmen brechen weg: Finanzielle Probleme beschäftigen auch die Löffinger Geschäftswelt.

Löffingen. Die gesundheitliche Corona-Pandemie ist für viele Geschäftsleute in Löffingen bereits jetzt auch zu einer wirtschaftlichen Krise geworden. Ein Überblick der Reaktionen.

Bistro Knopfloch: Schon vergangene Woche sei das Bistro Knopfloch geschlossen worden, so Silvia Reisser und Volker Haas. Da die Stammkunden die Theke bevorzugten, hätte der Mindestabstand nicht eingehalten werden können. Die Einnahmen seien zu 100 Prozent weggebrochen und es gäbe keine Möglichkeit, diese anderweitig aufzufangen. Gasthaus Linde: Derzeit ohne Einnahmen ist auch die Linde. Man versuche, das Personal mit allen Mitteln zu halten. Natürlich mache man sich Gedanken, wie es weitergeht: Essen zum Mitnehmen, Essen an Alleinstehende oder eine Online-Kochshow mit Bleib-Gesund-Küche? Michael Messmer trägt sich mit dem Gedanken, seine Variationen auf YouTube oder der neuen Webseite www.bleibtgesund.com online zu stellen. Gasthaus Ochsen: Schon vor dem Verbot hatte das Gasthaus Ochsen aus Rücksicht auf die Kunden und Mitarbeiter seine Gaststätte geschlossen. Finanziell sei die Lage sehr schwierig, das Personal wurde in Kurzarbeit geschickt, die Zimmerbuchungen seien um 100 Prozent weggefallen. "Für den Erhalt des Betriebes muss schnellstens eine Lösung gefunden werden", sagt Peter Faißt mit Blick auf die Politik. Gasthaus Hexenschopf: Das Gasthaus ist geschlossen, im Hotel seien nur noch wenige Monteure, die sich selbst versorgten, so Luzian Habicht. Schon zuvor hatte er die Sozialstation mit dem Mittagstisch beliefert, dieses wird nun über den Fensterverkauf erledigt. Dieser geregelte Verkauf sei für Jedermann. Die Bestellung muss telefonisch bis 10.30 Uhr erfolgen, die Abholung zwischen 11 und 12 Uhr. Stoff- und Wollstube: Behördlich geschlossen ist die Stoff- und Wollstube von Maria Pöllmann-Bürgi. "Jetzt hätten die Menschen Zeit, ihrer Handarbeit nachzugehen", so die Expertin. Die Kunden könnten sie per E-Mail kontaktieren, sie verschicke dann die gewünschte Ware mit Rechnung per Post. Eine längere Schließung sei existenzbedrohend. Noch unklar ist, wie sie den Hermes-Versand und die Reinigung händeln soll. Kerzenatelier Laufer: Zwar kann Angelika Laufer noch ihr Onlinegeschäft aufrecht erhalten, doch auch dieses sei eingebrochen. Ausfälle der Taufen, Kommunion, Jubiläen machten sich schon bemerkbar. Nun kümmere sie sich schon um die Weihnachtsproduktion und habe Zeit, sich ihrer Kreativität hinzugeben. Blumengeschäft: Auch das Löffinger Blumengeschäft musste schließen. Glücklicherweise konnte Alexandra Steinhart die verbleibenden Pflanzen bei Iris Hasenfratz im Bioladen zum Verkauf anbieten. Die Belastung sei sehr groß. Unverständlich für sie sei, warum Baumärkte, Gartencenter und Supermärkte Blumen und Pflanzen weiterhin verkaufen dürften. Telefonisch und per E-Mail ist sie für Bestellungen erreichbar. Weltladen: Die Sorgen im geschlossen Weltladen sind nicht so groß, wie die der Einzelhändler und Gastronomen. Auch wenn die laufenden Kosten nicht ausbleiben, hat der Weltladen den Vorteil, dass hier nur Ehrenamtliche tätig sind. Schreibwarengeschäft Hauser: "Da die Informationen aus der Zeitung zu den notwendigen Grundbedürfnissen des täglichen Lebens gehören, sind wir in der Lage, unser Geschäft auch unter solch dramatischen Umständen aufzuhalten", informiert Marlene Hauser. Allerdings müssen auch sie mit einem immensen Umsatzrückgang rechnen, da die Kunden fehlen. Fahrschulen: Laut Wirtschaftsministerium mussten die Fahrschulen ab 17. März schließen. Dies gilt auch für Christa und Bertil Weißenberger, die zusammen mit ihren Söhnen Andreas, Kai und Simon fünf Fahrschulen betreiben. Insgesamt sind acht Fahrlehrer und ein Auszubildender derzeit in Zwangsurlaub, für die Angestellten habe man Kurzarbeit beantragt. Nun hofft Bertil Weißenberger, dass alle bisher Angemeldeten der Fahrschule treu bleiben