JU-Landeschef Nikolas Löbel: "Die CDU braucht ein klares Profil." Foto: Deck

Landeschef der Jungen Union drängt auf Reform und neues Grundsatzprogramm.

Löffingen - Der Landeschef der Jungen Union, Nikolas Löbel, fordert nach der desaströsen Niederlage der CDU bei der Landtagswahl eine Parteireform und ein neues Grundsatzprogramm. Beides müsse unter breiter Mitgliederbeteiligung erarbeitet werden, sagte er. Dabei dürfe es keine Denkverbote geben. Der Modernisierungskurs, der 2011 unter Landeschef Thomas Strobl eingesetzt worden sei, müsse fortgesetzt und intensiviert werden.

Die CDU hatte unter Spitzenkandidat Guido Wolf bei der Landtagswahl im März nur 27 Prozent eingefahren – ihr bis dahin schlechtestes Ergebnis in Baden-Württemberg.

"Wir müssen der CDU eine Frischzellenkur verpassen, um sie zur Baden-Württemberg-Partei 4.0 zu machen." Im Leitantrag zum JU-Parteitag am Wochenende heißt es selbstkritisch, von den zwölf Prozentpunkten, die die CDU im Vergleich zur Wahl 2011 verloren habe, seien einige entscheidende Punkte auf eigene Fehler zurückzuführen. "Früher galt die CDU im Land als die Baden-Württemberg-Partei. Wir trafen stets das wahre Lebensgefühl der Menschen im Südwesten. Diesen Status haben wir verloren." Die CDU brauche ein klares Profil.

Löbel erklärte, die Mitgliederbeteiligung der CDU sei nicht immer zielführend gewesen: "Wollen wir, dass unsere Mitglieder unsere gewählten Gremien nur beraten, oder wollen wir, dass unsere Mitglieder tatsächlich final entscheiden können?"

Als Kritik an Strobl wollte Löbel das nicht verstanden wissen. Strobl hatte ab 2011, nach dem Verlust der Regierungsmacht im Südwesten, bereits eine Modernisierung der CDU eingeleitet, die die Partei moderner, offener und weiblicher machen sollte.

Die Junge Union will sich beim Parteitag am Wochenende in Löffingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) mit Zukunftsfragen beschäftigen und die Bundestagswahl 2017 in den Blick nehmen. Die Nachwuchsorganisation der CDU hat im Südwesten 10 800 Mitglieder.