Ludwig Kromer und Oskar Bier von den Bezirksimkern Löffingen werden nicht müde, für die Bienen und die Imkerei zu werben. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Noch sind die Bienen in der Winterpause, doch schon bald summt

Noch sind die Bienen in der Winterpause, doch schon bald summt und brummt es wieder, obwohl dieses Brummen in den letzten Jahren merklich leiser geworden ist.

Aufklärung ist das Gebot der Bezirksimker, um das Überleben der Insekten zu sichern. Oskar Bier und Ludwig Kromer öffnen den Lehrbienenstand in der Nähe des Sportparks Haslach für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, um über das Insektensterben aufzuklären. Die Saison wird am Sonntag, 29. April, um 9 Uhr eröffnet, am 1. Juli, am Tag der Deutschen Imkerei, lädt der Lehrbienenstand zum Tag der offenen Tür ein.

Löffingen. Die Bezirksimker setzen alles daran, das Bienensterben publik zu machen, aufzuklären und für den Fortbestand der für die Natur so wichtigen Insekten zu werben.

Vereinsgebiet: Das Gebiet des Bezirksimkervereins Löffingen erstreckt sich von der gesamten Region Löffingen bis nach Lenzkirch, Eisenbach, Schwärzenbach, Friedenweiler bis nach Unterbränd, selbst ein Imker aus Donaueschingen gehört dazu.

Mitglieder: "Erfreulicherweise erhöht sich der Mitgliederstand stetig", freut sich der Vorsitzende Oskar Bier. Mit 63 Mitgliedern hat man jetzt sogar einen Höchststand erreicht, im Jahr 2010 waren es lediglich 41 Mitglieder. Erfreulich sei auch die wachsende Zahl der Imkerinnen, die heute auf 13 Damen angestiegen ist. Hinzu kommen noch 15 bis 20 Wanderimker, die hauptsächlich im Gebiet der Wutach-Gauchach zu finden sind. Insgesamt werden 490 Bienenvölker betreut, inklusive der 14 Bienenvölker auf dem Lehrbienenstand.

Honigjahr: Das Honigjahr 2017, informierte Oskar Bier auf Anfrage, sei zufriedenstellend bis gut gewesen. Allerdings gebe es regionale Unterschiede. Der Schwarzwald profitiere von den zahlreichen Wäldern, sodass neben dem Blütenhonig auch Waldhonig angeboten werden kann.

Insektensterben: Das Insektensterben ist ein Problem, welches nicht nur die Imker belastet. Ohne Insekten keine Bestäubung, ohne Bestäubung kein Obst – um hier nur ein Beispiel zu nennen. "Die Problematik ist vielschichtig, wobei ein Problem sicherlich die Varroa-Milbe ist", sagt Bier. Der Parasit, der über importierte Bienen nach Europa eingeschleppt wurde, vernichtet die Bienenbrut. Neben der üblichen Bekämpfung hätten Forscher der Uni Hohenheim per Zufall ein Mittel entdeckt, welches die Hoffnung der Imker stärkt.

Eine sogenannte "Enteiserlösung" könnte Abhilfe bringen. Doch auch die Giftstoffe, welche gespritzt werden, die intensive Landwirtschaft oder "englischer Rasen" seien Faktoren, die das Insektensterben begünstigen. "Die frühen Mähtermine, die Düngung, sind zwar gut für die Landwirtschaft, aber nicht für die Insekten, deren Nahrungsangebot zu einseitig und zu klein ist", so Bier. Doch auch jeder Häuslebauer und Bürger mit Garten und Balkon sei hier gefordert. "Englischer Rasen nein, Blumenwiese ja – zumindest eine in einem Teil des Gartens anlegen", lautet der Appell des Bienenfreunds Oskar Bier.