Hermann Nägele wurde bei der Narrenversammung von den Laternenbrüdern mit der goldenen Ehrennadel und dem großen Verdienstorden ausgezeichnet (von links): Narrenvater Matthias von Dungen, Franz Scholz und Hermann Nägele. Foto: Gerold Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Hermann Nägele erhält höchste Auszeichnung des Vereins

Löffingen. Zum Ehrennarrenvater mit der Auszeichnung der goldenen Ehrennadel wurde Hermann Nägele von seinem Nachfolger Matthias von Dungen und Vize-Narrenchef Franz Scholz bei der Versammlung der Löffinger Laternenbrüder unter großem Beifall ernannt.

Gleichzeitig wurde er für seine Verdienste um die Fastnachtskultur mit dem großen Verdienstorden ausgezeichnet, die höchste Auszeichnung, die der Verein zu vergeben hat.

In der 124-jährigen Vereinsgeschichten erfuhren bisher nur Fritz Adrion senior, Ernst Kraus, Jupp Hoitz, Rudolf Gwinner und nun Hermann Nägele diese Ehre. Auch die goldene Ehrennadel bekamen nur Jupp Hoitz, Franz Scholz, Rudolf Gwinner und Hermann Nägele.

1993 begann die Karriere von Nägele, als er dem Narrenrat beitrat. 1996 wurde er zum Narrenvater gewählt, eine Position, die er bis 2012 ausübte. Legendär war seine Antrittsrede in Donaueschingen, die ihn über Nacht im ganzen Land berühmt gemacht hat.

Er, der Löffinger Junggeselle, hatte sich in eine Martina verliebt, die er über die große Narrenschar wiederfinden wollte. "Auf einmal kamen ganz viele Martinas, es war wirklich eine tolle Zeit", erinnert sich Nägele. Diese Martina gibt es wirklich, informierte Franz Scholz.

Sie würde immer wieder nach Hermann fragen, allerdings nicht als Braut, sondern von Fastnachtsnarr zu Fastnachtsnarr, denn in der Zwischenzeit habe diese Martina selbst eine Familie mit drei Kindern.

Nicht nur der Anfang von Hermann III. wird der Narrenschar in Erinnerung bleiben, er habe durch seine Art die Fastnacht aufgemischt und manch lustige Idee hervorgebracht. "Ich zolle dir größten Respekt und Anerkennung", betonte Matthias von Dungen. Nägele reaktivierte im Jahr 1998 die weibliche Narrenpolizei, führte 2004, als der FC Löffingen den Bolzerball nicht mehr auf die Beine stellte, die Lavera-Party ein.

Noch in lebhafter Erinnerung ist die Herbstarbeitstagung der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, die unter der Regie Nägeles in Löffingen war. Die Fastnachtskultur auch an die Nachfolgenarren weiterzugeben, ist das große Ziel von Nägele. So führt er das ganze Jahr über Besucher durch die Zunftstube und bringt vor allem Kindern und Jugendlichen die Löffinger Fastnacht nahe. Als Dank wurde er nun nach einem Jahr seines Abtritts mit Ehren und einer geschnitzten Holztafel mit seinem Konterfei gewürdigt.

Wer Nägele kennt, der konnte auf diese Ehrung auch eine Antwort erwarten, und die kam: "Ich danke dem Vorstand, dass ihr so weise entschieden habt und mich zum Ehrennarrenrat ernannt habt." Er werde noch lange mitmischen versprach, der Fastnachts-Bachelor.