Wöchentlich kommuniziert Schulsozialarbeiterin Steffi Gutenkunst mit den Jugendlichen des Löffinger Planungsteams für das Projekt Jugendbeteiligung per Videokonferenz.Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Kinder und Jugendliche am kommunalpolitischen Prozess beteiligt / Team bespricht sich mittels Videokonferenz

Die ersten Schritte zur Jugendbeteiligung laufen sehr gut, derzeit sind die 13 Jugendlichen des Planungsteams dabei, einen Aktionstag mit mehreren Workshops auszuarbeiten.

Löffingen. Im Zeichen der Corona-Pandemie konferieren die 13 Jugendlichen mit Schulsozialarbeiterin Steffi Gutenkunst wöchentlich mittels einer Videokonferenz.

Bereits im Oktober fand eine öffentliche Infoveranstaltung statt mit dem Ziel, erste Schritte für eine Jugendbeteiligung der Stadt zu gehen. Hier fanden sich spontan freiwillige Jugendliche und Erwachsene zusammen, welche das Planungsteam Jugendliche gründeten. 13 engagierte junge Menschen aus der Kernstadt Löffingen und den Ortsteilen sind dabei. Jungen und Mädchen, sieben vom Schulverbund, eine vom Kreisgymnasium und fünf Auszubildende, stehen nun repräsentativ für die Löffinger Jugend mit Alex Bauer (18 Jahre), Alex Ruppel (18), Angelina Klement (16), Connor Müller (14), Daniel Link (16), Elife Riza (16), Evelyn Kokuschin (17), Kevin Kindop (23), Kristina Haak (20), Lirije Riza (17), Olga Haak (16), Selina Frei (20) und Vivien Senik (14). Während die Jugendlichen die Pläne schmieden und entwickelten, haben die Erwachsenen nur Beratungsrecht und können ihr Wissen und ihre Erfahrung einbringen. Koordiniert wird die Jugendbeteiligung von der Schulsozialarbeiterin Steffi Gutenkunst (25 Prozent ihrer Arbeit gehört der Jugendbeteiligung). Mit von der Partie ist Lena Oster vom Hauptamt, Jörg Ganter vom Stadtbauamt und Karlheinz Rontke vom Stadtmarketing. Die Kooperationspartner und Wissensmittler vom Gemeinderat sind Isabel Meßmer, Joachim Streit und Wolfram Wiggert.

Das ehrgeizige Ziel des Planungsteams ist es, den Aktionstag vorzubereiten, der einmal jährlich durchgeführt werden soll. Die Jugendlichen selbst haben schon ein Logo kreiert, welches beim Aktionstag auf den T-Shirts als Erkennungsmotiv genutzt werden soll. In Arbeit sind sechs bis sieben Workshops, welche von den Jugendlichen selbstständig geplant werden. Etwa "Löffingen international", ein Umweltworkshop oder auch "sicher zu Fuß durch Löffingen". "Derzeit werden Kurzbeschreibungen für die Workshops erarbeitet, die in einem Elternbrief vorgestellt werden sollen", informiert Schulsozialarbeiterin Steffi Gutenkunst.

48 Schüler erwartet

Zwischen Pfingst- und Sommerferien ist dieser erste Aktionstag bislang geplant, der dann jährlich wiederholt werden soll. Dieser Aktionstag soll zunächst in Kooperation mit dem Schulverbund Löffingen und dem Kreisgymnasium Hochschwarzwald stattfinden. Bereits im Vorfeld fanden Informationsveranstaltungen mit Steffi Gutenkunst für Löffinger Schüler statt, um sie über den Beteiligungsprozess zu informieren.

Während im Kreisgymnasium ein Junge und ein Mädchen die Klassenstufe beim Aktionstag vertreten, werden vom Schulverbund je zwei Vertreter von jeder Klasse geschickt, sodass insgesamt 48 Schüler erwartet werden. Die Workshops selbst werden von jeweils zwei Erwachsenen, einem Experten und einer mit Erfahrung in der Jugendarbeit, angeboten. An diesem Aktionstag, der eigentlich am 8. Mai geplant war, werden die Schulvertreter vom Unterricht frei gestellt. Die Ergebnisse werden dann ans Planungsteam zurückgebracht, um sie dann später beim zur Umsetzung einzubringen. Wann der Aktionstag letztendlich stattfindet, steht aufgrund der aktuellen Situation noch nicht genau fest.

Der Paragraf 41a der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg stellt das Konzept der Jugendbeteiligung der Stadt Löffingen, welches im März 2019 vom Gemeinderat verabschiedet wurde, auf rechtliche Füße. Darin ist festgelegt, dass Kinder und Jugendlicher in den kommunalpolitischen Prozess mit einbezogen werden sollen. Ihnen soll die Möglichkeit gegeben werden, ihre Meinung zu äußern und Themen, die sie wichtig finden, im Gemeinderat zu vertreten. Die Begleitung und Organisation des Prozesses wird von Steffi Gutenkunst als Koordinatorin übernommen.