Das Löffinger Rathaus ist ein Vorbild der Holzkunst. Hier die Holzkonstruktion im sonst modern gestalteten Sitzungssaal, vorgestellt von Stadtbaumeister Udo Brugger. Die Holzkette Schwarzwald wird sich bei einer Exkursion über die gelungene Sanierung informieren. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Holzkette Schwarzwald zieht Jahresbilanz / Wertstoff soll mehr im Blickpunkt stehen

Den regenerativen Wertstoff Holz und die große Bedeutung des Holzsektors in der Region in den Blickpunkt der Bevölkerung zu stellen, ist das große Ziel der Holzkette Schwarzwald.

Löffingen/Hochschwarzwald. Dabei wird das Thema Holz und Wald auf vielfältige Art und Weise beleuchtet, was vor allem bei den Holztagen nur allzu deutlich wird. In Löffingen zog die Holzkette jetzt ihre Jahresbilanz.

Die Holztage 2018 in St. Märgen waren laut Vorsitzendem Peter Bläsi und Kassierer Adalbert Kaiser ein zwar wirtschaftlich nicht so erfreuliches Ergebnis, dafür konnte man durch eine imposante Ausstellung und interessante Vorträge punkten. "Bedauerlicherweise blieb am Ende ein ordentliches Minus von 11 447 Euro, bedingt durch weniger Aussteller, weniger Sponsorengelder, dafür mehr Ausgaben, etwa durch die geforderte Verkehrssicherheit", erklärte Kaiser.

Trotz des finanziellen Verlustes werde das Konzept der Holztage nicht infrage gestellt, so der allgemeine Tenor. Die Holztage seien ein großes überregionales Event, eine Werbung für den Rohstoff Holz, die Berufe in der Holzwirtschaft, aber auch für die austragende Gemeinde. Nun ist 2020 St. Peter an der Reihe, ein Ort, der mit dem Hauptstützpunkt mit Forstwirt-Ausbildung eine gute Kooperation darstellt. Das gesamte Gelände, die idealen Ausstellungs- und Vortragsräume, können von der Holzkette genutzt werden.

Erfolgreich sei die Arbeit, und doch plagen die Holzkette Nachwuchssorgen. So hat sich die Zahl der Mitglieder von 200 in den vergangenen Jahren auf 160 vermindert. Dies führt bei der Holzkette allerdings nicht zur Beitragserhöhung, sondern zu einer minimalen Minderung von 76,25 Euro auf 75 Euro Jahresgebühr.

Bei der turnusgemäßen Neuwahl des stellvertretenden Vorsitzenden wurde Siegfried Löffler in seinem Amt bestätigt. Die Beiräte Carl-Walter Roth (Geschäftsstelle und Sägeindustrie), Adalbert Kaiser (Architekten), Felix Keller (Schriftführer und Forst), Otto Ganter (Zimmerer), Fridolin Schwer (Holzhandel), Florian Furtwängler (Energie), Johannes Stier (Schreiner) und Kuno Schlatter (Schule) präsentierten ein ganzes Paket ihrer Aktivitäten und zeigten den Hochschwarzwald als Ort von Holzexperten auf. Allerdings wünscht man sich, dass man die Jugend noch mehr für die vielen Möglichkeiten der Holzberufe begeistern kann, vor allem da Fachkräftemangel herrsche.

"Der Wald darf nicht nur als Erholungsort gesehen werden. Der Wald muss bewirtschaftet werden", sagte Peter Bläsi, der eine steigende Tendenz gegen diesen Rohstoff sieht.

Löffingen als eine der holzreichsten Gemeinden mit 2700 Hektar plagen auch diese Sorgen. "Die Holzpreise brechen ein, der Forst ist für uns ein existenzielles Thema", erklärte dazu Löffingens Bürgermeister Tobias Link.

Erfreut zeigten sich die Holzexperten über die Einladung von Bürgermeister Link, "das coolste Rathaus der Region" zu besichtigen. Das historische Rathaus dokumentiert nach seiner viel beachteten Sanierung eine gelungene Mischung alter Holzbaukunst mit den modernen Errungenschaften von heute. Ebenfalls steht eine Besichtigung im Museumskloster in St. Märgen an, dazu Exkursionen ins Kinzigtal und verschiedene Vorträge.

Die Holzkette ist seit 1996 ein Zusammenschluss aus Vertretern der Gemeinden, Forst- und Holzwirtschaft, Handwerks- und Gewerbetreibenden, Dienstleistungsunternehmen und privater Personen mit dem Ziel, den breiten Holzsektor und den Schwarzwald zu stärken. Immer lauter werden Rufe, den Wald nur als Erholungsort zu sehen und auch mit Holz heizen könnte schon bald angeprangert werden. Hier gelte es, die Menschen richtig aufzuklären und für die Bewirtschaftung des Waldes einzustehen.

Weitere Informationen: www.holzkette.de