Mehr Zeit zum Lernen und eine gute Betreuung sollen die Ganztagsschulen bieten. In der Löffinger Werkrealschule ist das Konzept aufgegangen, während in der Realschule die Ganztagsklasse erstmal auf Eis liegt. Foto: sb-Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Rektoren berichten Gemeinderat: Betreuungsangebot an Werkrealschule ist top – an der Realschule ein Flop

Von Christina Rademacher Löffingen. Ganztagsschule bewegt die Gemüter: Zu einem umfangreichen Tagespunkt in der Löffinger Gemeinderatssitzung entwickelten sich die Berichte über die Schulsituation an der Real- und Werkrealschule Löffingen. Vor einem Jahr war beschlossen worden, Real- und Werkrealschule auf Ganztagsbetrieb umzustellen. In Zusammenarbeit mit der Einrichtung Mariahof in Hüfingen hat man einen neuen Schritt gewagt.

Nicola Welz ist die Leiterin der Ganztagsbetreuung, koordiniert die Mitarbeiter und organisiert unter anderem die AGs. Die Werksrealschule hat für die fünften und sechsten Klassenstufen ihr Konzept komplett umgestellt. Vormittags dauert der Unterricht bis 12 Uhr und an zwei Nachmittagen pro Woche ist Pflichtunterricht. Ab dem nächsten Schuljahr wird dies auch für die siebten Klassen eingeführt.

Geschäftsführender Schulleiter Gustel Frey zeigte sich sehr zufrieden mit dem eingeführten Konzept und sieht auch darin für seine Schule die Zukunft. In Zusammenarbeit mit Mariahof werden Hausaufgabenbetreuung und zahlreiche AGs angeboten. Das Mittagessen kommt vom Seniorenheim Löffingen und kostet 3,30 Euro.

An der Realschule wurde eine Ganztagsklasse angeboten, so informierte Rektor Wolfgang Jarvers. Leider wird es im kommenden Jahr keine mehr geben, da von Seiten der Schüler und Eltern kein Interesse besteht und die Mindestzahl für eine Klasse von 16 Schülern nicht erreicht wird.

Eltern mit Ganztagsklasse unzufrieden

Bei der jetzigen Klasse gab es viel Unzufriedenheit, vor allem bei den Eltern. Konrektor Kunz äußerte, dass die Schüler lieber den Nachmittag für sich hätten. So wird das Ganztagsprojekt für das Schuljahr 2011/12 nur in der Werksrealschule angeboten, wo man die Teilnehmerzahl an Betreuungsprogramm, Mensaessen und den AGs verdoppeln, teilweise sogar verdreifachen konnte.

Das Projekt in der Realschule ruht, kann aber wieder aktiviert werden – wenn Interesse besteht. Frey stellte auch klar, dass es nie zur Debatte stand, über eine Zwangsumstellung des Stundenplans das Ganztagskonzept zu forcieren. Klaus Landen von Mariahof erläuterte, warum das Konzept seiner Meinung nach nicht funktioniert hat: Etwas Neues zu beginnen sei immer schwierig. Anfangs wäre immer Sand im Getriebe bis alles reibungslos läuft. Bei der Werksrealschule habe die Umstellung gut geklappt, bei der Realschule halt nicht.