In Reiselfingen und Göschweiler lebt besonderes Brauchtum auf

Löffingen (gb). In Löffingen ticken die Uhren an Fastnacht anders: So gibt es die Fasnetküchle nicht während der närrischen Zeit, sondern am Samstag danach. Traditionell werden diese in Reiselfingen von den Goris gebacken. Auch die Landjugend Göschweiler hat das Fasnetküchlebacken vor Jahren wieder in ihren Jahreskalender aufgenommen, um das Brauchtum zu erhalten. Eigentlich zählen die Fastnachtsküchle zum traditionellen Fastnachtsessen, vor der Fastenzeit. Hier wurden alle tierischen Zutaten wie Eier, Schmalz, Fett und Speck aufgebraucht. Dieses Fettgebäck diente auch als Grundlage für den erhöhtem Alkoholgenuss. Voller Ungeduld wartete die Bevölkerung in Reiselfingen und Göschweiler nun wieder auf diese Köstlichkeiten. Bei der Landjugend begann es bereits am Morgen in der Funkenhütte mit einem gemeinsamen Frühstück. Während die Mädchen sich dann zur Küche des Bürgersaals aufmachten, sammelten die Jungen Material für den Fasnetfunken, um diesen dann aufzuschichten. Die Mütter Silvia Albert, Monika Mayer, Sonja Ketterer, Gerda Winterhalder, Biggi Hensler und Bettina Vetter werkelten derweil schon in ihren Küchen, denn jede Mutter hatte die Aufgabe zweieinhalb Kilogramm Fasnetküchle-Teig herzustellen. Erstmals konnte die Landjugend in der neuen Küche ihre süßen Köstlichkeiten verarbeiten. Bisher, so Ortsvorsteher Manfred Furtwängler, musste entweder im Freien oder in der beengten Küche gearbeitet werden. "Es macht richtig Spaß hier zu arbeiten, hier haben wir schön Platz", freute sich das Vorstandsteam mit Swetlana Bürkle, Larissa Hensler, Carla und Hanna Albert. Neun junge Damen gingen dann daran den Teig auszurollen und in Scheiben zu schneiden, bevor diese in heißem Fett ausgebacken wurden. So entstanden 600 Fasnetküchle, die mit Zucker und Zimt versehen wurden. Noch warm eingepackt, hatte das Team Lea Bölle, Judith Agostini, Anna Kaltenbrunner, Saskia Dresel und Lena Mayer die Aufgabe, die Leckereien in die Göschweiler Haushalte zu bringen. Bei vielen stand der Kaffee schon bereit. Auch in Reiselfingen hatten die Goris alle Hände voll zu tun. Dort backen die Frauen in der Dietfurthalle ebenfalls an die 600 Küchle. Während die Bäckerinnen im Anschluss Wurstsalat genossen, hieß es für die Mitglieder der Landjugend, auf zum Fasnetfunken auf den Funkenplatz, um die Jungs zu unterstützen.