2019 hat der Bachheimer Narrenvater Clemens Dienstberger den Öschabend eröffnet. Dieses Jahr bleibt die Bühne leer. Dienstberger gehört zu einem vierköpfigen Team, das zum virtuellen bunten Abend aufruft. Archiv-Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Fastnacht: Närrisches Quartett sammelt Beiträge / Show ins heimische Wohnzimmer bringen

Das Löffinger Fasnet-Motto, welches Narrenvater Sven Seidel am 11.11. ganz alleine am Hexenbrunnen verkündete "Ko Sau macht die Fasent hie – nit emol die Pandemie" ließ erahnen, dass die Löffinger Narren nicht einfach so auf das Kulturgut verzichten werden.

Löffingen. Ringsum weichen die Narren ins Netz aus. Die närrische Saison hat bereits an Dreikönig begonnen, in Löffingen wäre es die Narrenversammlung gewesen. Auch wenn Corona Veranstaltungen nicht zulässt, so muss das kulturelle Brauchtum aktiv gepflegt werden, da ist man sich in der Narrenhochburg Löffingen einig.

Glücklicherweise gibt es zwei närrische PC-Freaks, welche schon beim ersten Lockdown die kostenlose Löffinger Online-Plattform "leffo.de" ins Leben gerufen haben. Das sind der 42-jährige selbstständige Mediengestalter, Musiker und Bachheimer Ortschaftsrat Frank de Rosso und der 33-jährige Sounddesigner und Löffinger Hexe Sebastian Kübler aus Dittishausen.

Beide möchten nun zusammen mit den beiden Narrenvätern Sven Seidel (Löffingen) und Clemens Dienstberger (Bachheim) einen virtuellen bunten Abend online erstellen, um das Fasnetfeeling und die Fasnetkultur ins heimische Wohnzimmer zu bringen.

"Fasnet fällt nicht aus, nur die Veranstaltungen", so informiert Sven Seidel, und sein Kollege Clemens Dienstberger ergänzt: "Die schwäbisch-alemannische Fasnacht ist ein immaterielles Kulturerbe, welches auch in der Corona-Pandemie nicht außer Acht gelassen werden darf." Obwohl bei den vier kreativen Ideengebern ein Narrenherz in der Brust schlägt, "steht die Gesundheit über allem".

Auf der kostenlosen Plattform "leffo.de" haben die vier einen Aufruf für die virtuelle Fasnet gestartet. Aufgerufen sind nicht nur die Öschzünfte, sondern jeder Narr, egal ob groß oder klein, ob mit größerem Beitrag oder Narrensprüchle, so Clemens Dienstberger. 2020 etwa haben die Grundschüler aus Bachheim/Unadingen ein extra "Narrensprüchlebuch" erstellt.

"Die Fasnet kann man nicht einfach absagen! Seid dabei und helft mit, damit die Narretei rund um Löffingen auch 2021 in die närrischen Wohnzimmer gelangt", werben die Ideengeber. Deren Ziel ist ein virtueller "coronafreier" bunter Abend mit einer Länge von etwa einer Stunde, der als Zusammenschnitt mit Moderation als öffentliche YouTube-Premiere zu sehen sein wird. Ausgestrahlt werden soll er am "Fasnet-Fridig", 12. Februar, um 20.11 Uhr.

Die Richtlinien für die Einsendungen sowie weitere Infos sind auf der Leffo-Online-Seite zu finden. Die Beiträge müssen närrisch sein, dabei ist es gleichgültig, ob Musik, Witze, Sketche oder andere Darbietungen eingesendet werden. Möglich ist es auch, Fasnetgruppen, Vereine oder ihre Zunft vorzustellen. Die Videobeiträge sollten nicht länger als acht Minuten sein. Unerwünscht, ja verboten seien diskriminierende Inhalte oder Einsendungen, die gegen andere rechtliche Bestimmungen verstoßen. Jedes Video werde vorher gesichtet.

Einsendeschluss ist Freitag 5. Februar unter: http://leffo.de/bunter-abend-2021.html

Seit der Öffnung der kostenlosen Online-Plattform leffo.de ist die Beitragssammlung für den bunten Abend nicht der erste Aufruf, sich zu beteiligen. Sehr gut kam die Leffo-Bühne an. Ganz nach dem Motto "The Show must go on" präsentierten sich hier Musiktalente aus der Gesamtstadt. Tschgägädies, Blosmaschii, Waldbrause, Wisholzgaranten, Sigi Engesser, die Stadtmusik, Andre, Basti, Schwarzwaldkrainer, HHS, Musikverein Bachheim, die RisKanten, Klingelbeitelecho oder auch Jens, Lars, Fabi oder Johannes sind hier zu erleben.