Rosemarie Hauser-Metzger und Hans-Dieter Metzger haben einen interessanten Bildband geschaffen. Foto: Schwarzwälder Bote

Stadt-Jubiläum: Rosemarie Hauser-Metzger stellt Bildband vor / Schau in der Galerie

Die 1200-Jahr-Jubiläum Löffingens hat einen weiteren Höhepunkt bekommen mit der Vorstellung des Bildbands und der Ausstellung "Löffingen im Lichtbild 1900 - 1950" mit einem fotografischen Blick in die Geschichte.

Löffingen. "Löffingen hat eine interessante und wechselvolle Geschichte vorzuweisen", unterstrich Bürgermeister Tobias Link bei der Eröffnung der Ausstellung. Nun wurden die Jahre 1900 bis 1950 ins Rampenlicht gestellt. Eine Zeit, in der es um die Stadt, aber noch mehr um die Menschen geht. Rosemarie Hauser-Metzger und Hans-Dieter Metzger haben bekanntlich das fotografische Erbe von Anton Rebholz aufgearbeitet, um es in einem Bildband zu erhalten. Gleichzeitig vergrößerten sie auch Bilder, um sie nun in der städtischen Galerie zu zeigen.

"Es sind Jahre, die häufig von starken politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen geprägt sind", so Bürgermeister Link. In dieser Zeit habe die Bevölkerung zwei Weltkriege erleben müssen. Politische Systeme vom Kaiserreich über die Weimarer Republik und die Nazidiktatur bis hin zu den demokraktischen Anfängen der Bundesrepublik Deutschland hätten die Löffinger und ihre Stadt geprägt. All dies ist auf den Bildern sichtbar. Aber auch Ereignisse wie Großbrände zeigen die Aufnahmen. "Ich möchte mich ganz herzlich bei Rosemarie Hauser-Metzger und Hans-Dieter Metzger bedanken, dass sie mit hoher Professionalität und Sachverstand sowohl den Bildband als auch die Ausstellung gestaltet haben", so Tobias Link.

Die beiden Fotografen boten neben den beeindruckenden Fotos auch einen Blick in die Fotografie anno dazumal mit Platten-Kameras, Entwicklungsbad, Stopp- und Fixierbad – und alles von Hand.

Die vielen Fotografien von Anton Rebholz zeigen sein Können. "Damals war es für einen Amateur kaum möglich zu fotografieren", informierte Rosemarie Hauser-Metzger, die Enkelin von Anton Rebholz, dem Löffinger Fotografen. Dieser hatte fast alles mit seiner Laufboden-Leica auf Glasplatten aufgenommen. In mehreren Holzkisten seien die Glasplatten – immer zwischen 200 und 300 Stück – aufbewahrt worden. Eine Riesenarbeit war es, diesen unschätzbaren Fundus für die Nachwelt aufzuarbeiten und zu erhalten. Eine kleine Überraschung hatte Brigitte Leber mit dabei, als sie eine Laufboden-Kamera aus dem Jahre 1927 auspackte und vorstellte.

Löffingen wieder- und neu entdecken, so könnte man die Ausstellung charakterisieren. Es sind fotografische Impressionen, die das Leben der Menschen im Städtle zeigen. Die rund 80 Besucher waren begeistert und selbst Urlöffinger entdeckten Neues, etwa die Mitglieder des Turnerbunds beim Gau-Turnfest 1931, alle im strahlend weißen Sportdress. Daneben der Männergesangverein Löffingen im dunklen Anzug aus dem Jahr 1929/30. Auch eine Fasnet-Musik von 1925 ist hier zu sehen, ebenso die Feuerwehr 1927. Die zerstörerische Kraft der Großbrände machte betroffen, zeigt aber auch den Mut der Bürger das Städtle wieder aufzubauen. Interessant auch das Bild der heutigen Metzgerei Butsch, in der zuvor Heinrich Walz mit Eisenwaren und Farben sein Geschäft hatte.

Weitere Informationen: Die Ausstellung in der Städtischen Galerie ist bis 30. April geöffnet. Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, sowie samstags und sonntags 11 bis 16 Uhr.