In Althengstett sind die Unternehmen für den Lockdown gerüstet. Foto: Tröger

Althengstetter Betriebe blicken mit gemischten Gefühlen auf zweiten Lockdown. Unternehmen sind gut vorbereitet.

Althengstett - Der zweite Lockdown wegen der Corona-Krise trifft auch die Althengstetter Betriebe seit Anfang November wieder mit voller Wucht. Doch man ist gut vorbereitet und hofft obendrein auf die Unterstützung aus der Bevölkerung.

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Der neuerliche Lockdown zwingt die Gastronomie wieder, ihre Türen zu schließen. Vorerst bis 30. November und wohl auch darüber hinaus, wenn man die Zeichen aus der Politik, die dieser Tage ausgesendet werden, richtig deutet.

Verein rückt näher zusammen

Mit den Erfahrungen aus dem Frühjahr sind die meisten Betriebe jedoch gerüstet, sofort wieder einen Abhol- und Lieferservice anzubieten, damit niemand auf die Spezialitäten und Angebote der einzelnen Restaurants, Gaststätten und Bistros verzichten muss. Der Althengstetter Gewerbe- und Handelsverein (GHV) wendet sich als Fürsprecher seiner Mitglieder an die Bevölkerung, jetzt speziell der heimischen Gastronomie die Treue zu halten. "Die Botschaft bei uns im Verein ist: Wir rücken in dieser neuerlich herausfordernden Situation noch enger zusammen und unterstützen, wo und wie immer es geht diejenigen, die es jetzt wieder vor allem trifft, unsere Gastronomen", sagt der Vorsitzende des GHV Althengstett, Martin Delago.

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"Wir rufen die Bevölkerung auf, den Liefer- und Abholservice unserer Mitgliedsbetriebe, der sich in der ersten Lockdown-Phase im Frühjahr bewährt hat, vielfach zu nutzen. Wir alle wollen doch, dass es die Restaurants und Gaststätten auch nach Corona noch gibt."

Wann immer möglich die Kaufkraft im Ort behalten

Der Vorsitzende weitet diesen Aufruf an die Bevölkerung aus auf alle anderen örtlichen Einzelhändler und Gewerbetreibende: "Lassen Sie Ihre Kaufkraft, wann immer das möglich ist, im Ort bei den Händlern, Handwerkern und Dienstleistern, da wo man sich kennt." Kurze Wege und persönliche Ansprache seien hier die Vorteile. In der Krise ist man dort stark und erfolgreich, wo Solidarität und Zusammenhalt oberste Priorität haben, "dafür steht der GHV mit seinen mehr als 100 Mitgliedern", macht Delago deutlich.

Gleichwohl sind die Auswirkungen der Krise und des neuerlichen Lockdowns in den verschiedenen Branchen der Gäugemeinde unterschiedlich. "Wir haben keinen Einbruch bei den Aufträgen", sagt zum Beispiel Markus Jourdan. Sein Fensterbau-Betrieb hat volle Auftragsbücher bis ins nächste Jahr. "Die Menschen konnten und können derzeit nicht in Urlaub, haben also Zeit und Geld für die Renovierung ihres Heims", mutmaßt er. Auch das Schreiner-Team von Bühler Holz und Handwerk kann über Arbeit und Aufträge nicht klagen. "Viele unserer Kunden wollen noch die Mehrwertsteuersenkung, die bis Ende des Jahres gilt, nutzen", berichtet Mechthild Bühler, die ebenfalls positiv ins neue Jahr schaut. Ähnlich sieht es bei der Raumausstattung Fuhrmann und Weiß aus. "Auch wir haben schon den Terminkalender unserer Parkettleger für die ersten Monate des neuen Jahres gut gefüllt", so Inhaberin Ivonne Weiß.

Weniger erfreulich ist, was zum Beispiel Peter Kusche vom gleichnamigen Getränkefachmarkt berichtet: "Dadurch, dass viele Veranstaltungen und Feste ausgefallen sind sowie weiterhin nicht stattfinden dürfen und dazu jetzt wieder die Gastronomie geschlossen hat, fehlen uns natürlich ganz wesentliche Teile unseres üblichen Umsatzes."

"Verhalten" nennt wiederum Sandra Klein vom Dessous- und Wäschegeschäft Hautnah den Kundenzuspruch derzeit. "Liegt vielleicht auch mit daran, dass das Café in der Ortsmitte jetzt geschlossen hat und ein geselliger Café-Besuch nach dem Einkauf hier im Ort nicht möglich ist", vermutet sie.

Apotheker Carlos Mesqita, der die Rathaus-Apotheke im Sommer übernommen hat, ist, wie die anderen Einzelhändler auch, davon betroffen, dass Kunden gerade in der aktuellen Krisenzeit den bequemen Einkauf im Internet vorziehen. Er bietet seinen Kunden deshalb an, telefonisch oder im Online-Shop der Apotheke zu bestellen und sich die Medikamente und Artikel kostenfrei liefern zu lassen.