Kulturamtsleiter Lutz Schwarz, Karl-Heinz Ott, Oberbürgermeister Jürgen Roth, Claudia Rose und Bürgermeister Detlev Bührer (von links) im Franziskaner bei der Eröffnung der 39. baden-württembergischen Literaturtage. Foto: Heinig

Villingen-Schwenningen ist jetzt Literaturhauptstadt Baden-Württembergs. Fünf Wochen lang dreht sich bei fast 50 Veranstaltungen an mehreren Standorten alles um Literatur. Am Freitagabend wurden die 39. Literaturtage im Konzertsaal des Franziskaners feierlich eröffnet.

Villingen-Schwenningen - Nach einem Liebeslied an "meine Stadt", vorgetragen von Pianist und Sänger Sebastian Schnitzer, begrüßte Oberbürgermeister Jürgen Roth das zur Eröffnung erschienene Publikum, das sich in den Sitzreihen des Saales indes fast verlor.

Mit seinem Zusammenschluss vor 50 Jahren sei Villingen-Schwenningen auch zu einem zwischen Stuttgart, Zürich, Freiburg und Konstanz gelegenen kulturellen Zentrum geworden, sagte Roth. Die Literaturtage als Teil des Festreigens zum Stadtjubiläum gemeinsam mit dem Landesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst ausrichten zu dürfen, sei eine Ehre.

Preisgekrönte Literaten zu Gast

"Auch unsere Stadt hat viele Seiten", griff er das diesjährige Motto auf. Von Lesungen, Gesprächsrunden, Theater- und Kinovorstellungen sowie Projekten rund um die Literatur, die in jeder Altersstufe die Freude am Lesen befeuern, dürfen neue Impulse erwartet werden. Roth dankte dem Amt für Kultur, den Stadtbibliotheken, der Volkshochschule, den Museen, Schulen und Buchhandlungen sowie freien Kulturakteuren für ihre Mitwirkung. Claudia Rose, die ministeriale Leiterin der Kunstabteilung, begrüßte die Literaturtage in einer schwäbisch-alemannischen Stadt, in der "die Kultur doppelt gelebt zu werden scheint".

Fünf Wochen Gelegenheit

In den nächsten fünf Wochen werden die Bürger zu verschiedenen Themen Gelegenheiten bekommen, einen neuen Blick auf ihr Villingen-Schwenningen zu werfen. Im Rahmen der Literaturtage sind preisgekrönte Literaten zu Gast, das Buchprojekt von Grundschülern "Villingen-Schwenningen, unsere Stadt, die es in sich hat" und das von Bürgern geschriebenen Buch "VS schreibt ein Buch" werden vorgestellt und der Ulmer danube books Verlag erhält den Verlagspreis Literatur. Der zuletzt mit dem Joseph-Breitbach-Preis ausgezeichnete Schriftsteller Karl-Heinz Ott, einst Literaturstipendiat des Landes, sprach zur Eröffnung von der "Bodenlosigkeit der Freiheit", die sich dem Leser beim Lesen auftue. Bücher nehmen mit "unzähligen Sinnangeboten" mit in fremde Welten, in der Gedanken, Gefühle und Konflikte stattfinden und sich der Leser auf lustvolle Weise mit Dingen beschäftigen könne, die im wahren Leben nicht immer nur Spaß machen.

Info: So geht es weiter

Der nächste Termin findet statt am Montag, 26. September, um 19 Uhr im Franziskaner-Café. Die aktuellen Literaturstipendiatinnen Janina Hecht, Ilona Hartmann und Chandal Nasser lesen aus ihren Werken "In diesen Sommern", "Land in Sicht" und "Landzungen und andere geografische Anomalien". Das gesamte Programm der vom 23. September bis 25. Oktober stattfindenden 39. Literaturtage unter dem Motto "Viele Seiten" liegt als 100-seitige Broschüre unter anderem an den Tourist-Infos und in den Stadtbibliotheken aus und ist unter www.literaturtage-vs.de einsehbar.