Aus Schwenningen in den Kongo: 5000 Euro aus einem Benefizkonzert fördern Projekte für Ex-Kindersoldaten und Jugendliche – mit Gitarrenbau, Handwerk und Therapie.
Der Lions Club Schwenningen hat eine Spende in Höhe von 5000 Euro an zwei afrikanische Ausbildungsprojekte übergeben.
Der Erlös stammt aus einem Benefizkonzert, das in der Johanneskirche Schwenningen veranstaltet wurde. Die Scheckübergabe fand im Rahmen eines Gesprächs über Fördermöglichkeiten des Landes in der Gewerbeschule Schwenningen statt.
Brandes ist die Schnittstelle
Dieter Brandes ist die Schnittstelle zu den afrikanischen Hilfsprojekten. Er und Andreas Lorenz, Präsident des Lions Club Schwenningen, übergaben die Spende persönlich an hochrangige Vertreter der Partnerorganisationen: Vital Banywesize Mukuza, Leiter des Ausbildungszentrums CAPA und Abgeordneter im Parlament der Demokratischen Republik Kongo in Kinshasa, Bischof Jered Kalimba, anglikanischer Bischof und Gründungsrektor der Gewerbeschule Hanika in Ruanda, sowie Bischof Eraste Bigirimana, anglikanischer Bischof und Leiter einer Gewerbeschule in Burundi. Kooperationspartner sind Lions-Clubs vor Ort.
Die afrikanischen Ausbildungsleiter nahmen als Ehrengäste am Benefizkonzert teil. An dem Gespräch nahm auch der CDU-Landtagsabgeordnete Guido Wolf teil, der seine Unterstützung für die Partnerschaft zwischen den Gewerbeschulen (Villingen-Schwenningen und Furtwangen) zusagte.
Von Schwertern zu Pflugscharen – und Gitarren
Die Spende fließt hauptsächlich in zwei wegweisende Projekte: „Gitarren statt Gewehre“ im Ausbildungszentrum CAPA der Communauté Baptiste au Centre de l’Afrique (CBCA) im Kongo sowie „Lebensunterhalt durch Ausbildung“ im anglikanischen Ausbildungszentrum Hanika in Ruanda. Beide Initiativen setzen das biblische Motto „Schwerter zu Pflugscharen“ auf beeindruckende Weise in die Praxis um. Das Projekt „Gitarren statt Gewehre“ unterstützt ehemalige Kindersoldaten in der Demokratischen Republik Kongo dabei, durch handwerkliche und musikalische Ausbildung neue Lebensperspektiven zu entwickeln.
Im Osten des Landes wurden in den vergangenen Jahrzehnten zehntausende Kinder zum Dienst an der Waffe gezwungen. Das Ausbildungszentrum CAPA in Bukavu bietet diesen besonders verletzlichen Jugendlichen nicht nur eine berufliche Qualifizierung, sondern auch therapeutische Begleitung. Mit Unterstützung von „Brot für die Welt“ und lokalen Partnern können die Jugendlichen in verschiedenen Berufsfeldern, darunter auch dem Gitarrenbau, praktische Fähigkeiten erwerben. Über 85 Prozent der inzwischen rund 12 000 Ausgebildeten sind dank dieser Hilfe in der Lage, für sich und ihre Familien zu sorgen.
Benefizkonzert mit Glanzlichtern
Der Spendenerlös wurde durch ein Benefizkonzert am 27. September in der Johanneskirche in Schwenningen generiert. Michael Hampel und sein Sohn Phileas Baun, beide erfolgreiche Solisten, Kammermusiker und Dozenten der Musikhochschule Freiburg, begeisterten mit Werken von Vivaldi, Piazzolla, de Falla und weiteren Komponisten. Bei ausgewählten Stücken wurde das Duo durch den Bach-Chor Schwenningen mit seinen rund 60 Sängern unterstützt.