Im vergangenen Jahr lockte die Demo der linken Gruppierungen aus VS rund 100 Teilnehmer an, die durch die Schwenninger Innenstadt gezogen sind. Foto: Archiv Heinig

Wie bereits in den vergangenen Jahren ruft die sogenannte "Initiative für einen kämpferischen 1. Mai in VS", ein Bündnis aus linken Gruppierungen, zur Demonstration am 1. Mai am Schwenninger Bahnhof auf.

VS-Schwenningen - Der 1. Mai sei der Tag, an dem weltweit die Menschen auf die Straße gehen, für ihre Rechte und Interessen einstehen und eine Gesellschaft der Solidarität und des Friedens fordern: "Unsere Demo ist eine Alternative zur diesjährigen Wanderung und dem ›Hock‹ des Deutschen Gewerkschaftsbundes", heißt es in der Pressemitteilung der Initiative, die unter anderem von der Antifa, dem Linken Zentrum Mathilde Müller oder dem sogenannten "Bündnis 8. März" unterstützt wird.

Wirtschaftskrise

Dass der 1. Mai, der Tag der Arbeit, nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat, könne heute deutlicher kaum sein, laut Initiative sollen bei der Kundgebung unter dem Motto "Am 1. Mai auf die Straße gegen Kapitalismus, Krise und Krieg" mehrere politische Missstände aufgezeigt werden. Da ist zum einen die wirtschaftliche Seite: Seit Jahren stagnierten die Löhne und die Inflation steige, es laufe darauf hinaus, dass den arbeitenden Menschen immer weniger zum Leben bleibt. "Jetzt gehen die Preise für nahezu alles durch die Decke", heißt es in Bezug auf Heiz- oder Lebensmittelkosten. Benzin und Diesel scheinen zum Luxusgut zu werden. "Wer soll das alles bezahlen? Viele von uns können es auf jeden Fall bald nicht mehr!"

Klimakrise

Da ist zum anderen die Klimakrise, die zeige, "dass der Kapitalismus gescheitert ist". Mit riesigen Schritten bewege man sich auf die Klimakatastrophe zu. Die von den Politikern formulierten Beschlüsse würden nicht umgesetzt. "Aus Kapitalinteressen wird die Umwelt zerstört, Profite sind im Kapitalismus wichtiger als der Stopp der Klimaerwärmung."

Krieg

Und da ist natürlich die weltweite Kriegssituation, die zeige, "dass den Herrschenden im Zweifel jedes Mittel recht ist, ihre Interessen durchzusetzen". Mit dem Krieg in der Ukraine habe die Eskalation zwischen den Nato-Staaten, Russland und China jedoch eine neue Stufe erreicht. "Und Deutschland rüstet weiter auf." Denn während die Aktienkurse der Rüstungsindustrie steil nach oben zeigten, ginge es für den Großteil der Bevölkerung abwärts, die Rechnung werden die Lohnabhängigen bezahlen müssen. "100 Milliarden Euro zusätzlich zu den jährlich über 53 Milliarden des normalen Rüstungshaushalt für den Krieg anstatt für Klimaschutz, Gesundheit und soziale Sicherheit."

Demo im vergangenen Jahr vorzeitig aufgelöst

Hatten die Initiatoren noch im vergangenen Jahr anlässlich des 1. Mai auch dazu aufgerufen, gegen die Ausgangssperren und für einen "Lockdown für Coronaleugner" zu demonstrieren, wird die Pandemie in diesem Jahr wohl kein Thema mehr sein. Die Demo vor einem Jahr, bei der rund 100 Leute anwesend waren, wurde im Übrigen durch mehrere Verstöße gegen die Coronaauflagen letztendlich von der Polizei vorzeitig aufgelöst, ein Mann wurde zudem festgenommen.

Info: Die Kundgebung

Im Anschluss an die Kundgebung, die um 12 Uhr beginnt, soll es am diesjährigen 1. Mai ab 13.30 Uhr zudem ein "Internationalistisches Fest" geben.