Eine kleine Delegation der Gemeinschaftsschule Ebhausen, bestehend aus Josie Ochs und Süreyya Bilgen sowie Joseph Haizmann und den Kunstlehrerinnen Katrin Schill und Sandra Schweizer, nimmt den Preis im Lichthof in Karlsruhe entgegen. Foto: Sandra Schweizer

Schüler der Lindenrainschule Ebhausen haben mit Erfolg an einem Friedenswettbewerb teilgenommen – und waren auch auf anderer Wettbewerbsebene erfolgreich.

Frieden ist ein immer wichtigeres Thema in unserer Gesellschaft. Um diesen in unserem Land zu fördern und zu erhalten, spielt die Friedensbildung eine zentrale Rolle im schulischen Alltag. Ulli Thiel, der Namensgeber des Friedenspreises, setzte sich als Lehrer besonders für den Frieden in der Schule und in seiner Umgebung ein. Er war der Ideengeber der Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm am 22. Oktober 1983, der größten Aktion der Friedensbewegung in Deutschland mit 400 000 Teilnehmern.

 

In Anlehnung an die großen Werke, die Ulli Thiel realisierte, veranstaltet die Deutsche Friedensgesellschaft den Ulli-Thiel-Friedenspreis. Unter dem Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“ können Schüler aus ganz Baden-Württemberg ihre Ideen und Gedanken einreichen.

Schüler setzten Ideen in 3D-Kunstwerke um

Das Profilfach Kunst der Klassen 9 und 10 der Lindenrain-Schule nahm dieses Thema auf und entwickelte ein Projekt unter der Leitung von Sandra Schweizer. Die Schüler wurden in Kleingruppen aufgeteilt und befragten ihre Mitschüler zu deren Gedanken zum Thema Frieden. Diese Umfrageergebnisse dienten als Impuls für die künstlerische Umsetzung. „Wir konnten die kreativen und wertvollen Ideen unserer Mitschüler in unser Projekt einfließen lassen. Die Zusammenarbeit und Befragung haben uns sehr motiviert. Ihre Begeisterung und ihr Engagement haben uns inspiriert, dieses Projekt mit voller Hingabe zu verfolgen“, berichtet Joseph Haizmann aus der Klasse 10.

Die vielfältigen kreativen Ideen wurden in 3D-Optik umgesetzt, darunter zwei Gipshände und ein Boot auf stürmischer See. Diese Kunstwerke können im Eingangsbereich der Lindenrain-Schule besichtigt werden.

Zweiter Platz und Preisgeld als Belohnung

Die Jury des Ulli-Thiel-Friedenspreises zeigte sich beeindruckt vom Umfang des Projektes, das die gesamte Schulgemeinschaft einbezog. Die Arbeit der Schüler wurde mit dem zweiten Platz und einem Preisgeld belohnt. Insgesamt hatten 25 Schulen aus Baden-Württemberg Ideen und Projekte eingereicht, zehn davon wurden ausgezeichnet.

Zur feierlichen Preisverleihung wurde die Gemeinschaftsschule Ebhausen nach Karlsruhe in den Lichthof des Oberkirchenrats eingeladen. Eine kleine Delegation, bestehend aus Josie Ochs und Süreyya Bilgen (beide 9a) sowie Joseph Haizmann (10) und den Kunstlehrerinnen Katrin Schill und Sandra Schweizer, nahm den Preis entgegen. In einer selbst geschriebenen Rede bedankten sich die Schüler für den tollen Preis und das einzigartige Erlebnis.

Schulleiter Matthias Fröhlich: „Unglaublich stolz auf ihre Leistungen“

„Frieden schaffen – das ist drängender denn je, beginnt früher denn je und es fängt bei uns an“, betonte Landesbischöfin Heike Springhart in ihrer Laudatio. Ganz im Sinne dieses Zitates setzt sich die Lindenrain-Schule Ebhausen als Gemeinschaftsschule für Akzeptanz und Frieden ein und gestaltet ein friedvolles Miteinander in ihrer vielfältigen Schulgemeinschaft.

„Dieses Projekt zeigt, wie wichtig es ist, dass unsere Schüler sich aktiv mit dem Thema Frieden auseinandersetzen. Ihre kreativen Beiträge sind nicht nur beeindruckend, sondern auch ein starkes Zeichen für die Zukunft. Wir sind unglaublich stolz auf ihre Leistungen und ihren Einsatz“, so Schulleiter Matthias Fröhlich.

Erfolgreich beim Wettbewerb „Die Deutschen und ihre Nachbarn im Osten“

Zuvor war die Lindenrain-Schule beim Schülerwettbewerb „Die Deutschen und ihre Nachbarn im Osten“ künstlerisch erfolgreich. Der Wettbewerb beschäftigt sich jedes Schuljahr mit einem osteuropäischen Land, einer Region oder den länderübergreifenden Beziehungen zwischen dem deutschen Südwesten und dem östlichen Europa. In diesem Jahr lag der Fokus auf dem Land Serbien. Der Wettbewerb wurde initiiert um Brücken zwischen den Nationen zu bauen, gegenseitiges Verständnis zu schaffen und die unterschiedlichen Kulturen kennenzulernen.

Die Schüler aus Klasse 5c, 6a und aus dem Profilfach Kunst Klasse 9 und 10 nahmen am Wettbewerb in der Kategorie „Künstlerisches Arbeiten“ teil. Dabei konnten sie unter vier Themenbereichen wählen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

In der Kategorie „Künstlerisches Arbeiten“ visualisierten die Schüler einen Drachen. Foto: Sandra Schweizer

Beim Thema „Kampf um den Drachen“ ging es um die Visualisierung eines serbischen Märchens, bei dem ein Hirtenjunge gegen einen Drachen kämpft. Durch den Kuss eines Mädchens erhält dieser unbekannte Kräfte und gewinnt den Kampf gegen den Drachen. Diese Szene setzten Jan Herrmann und Phillip Lutz (beide 6a) hervorragend um und gewannen jeweils einen Büchergutschein im Wert von 30 Euro. Auch Cristiano da Rocha Nunes (9a) stellte das Märchen exzellent in seiner Bleistiftzeichnung dar und erhielt dafür einen Buchgutschein.

Anita Lang überzeugte mit der kreativen Gestaltung eines Geldscheines. Foto: Sandra Schweizer

In der zweiten Kategorie wurde ein serbischer Geldschein genauer unter die Lupe genommen. Auf diesem ist das Portrait einer serbischen Künstlerin abgebildet, die gleichzeitig politisch und sozial engagiert war. In diesem Sinne sollten die Schüler eine berühmte Person auf einem selbstdesignten Geldschein darstellen mit Hilfe einer Drucktechnik. Anita Lang (9a) konnte mit ihrem Geldschein die Jury überzeugen und gewann einen Buchgutschein.

Schüler gestalteten Hauswände

In der dritten Kategorie ging es um den serbischen Street-Art-Künstler Artez, der auf diversen Hauswänden Motive darstellt, die eine Verbindung zwischen Natur und Mensch herstellen. Auch hier gestalteten die Lernenden der Lindenrain-Schule vielfältige Hauswände. Besonders gelungen waren hier laut Jury die Entwürfe von Jenny Ochs (9b), sowie der gemeinsame Entwurf von Luke Häfele (9b) und Maksymilian Krasucki (9a) und Elena Kharebava und Sophie Pinjusic (beide 9b). Alle genannten Personen erhielten einen Buchgutschein.

Matthias Fröhlich (links) und Sandra Schweizer (rechts) übergaben ihren Schülern und Schülerinnen Gutscheine für außerordentliche künstlerische Leistungen. Foto: Schweizer

Am vergangenen Mittwoch wurde die feierliche Übergabe der Gutscheine durch Matthias Fröhlich und Sandra Schweizer in der neu gestalteten Aula durchgeführt. Hier wurden die außerordentlichen künstlerischen Leistungen der Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise gewürdigt. „Die Teilnahme an einem Kunstwettbewerb im Rahmen des BK-Unterrichts stärkt das Selbstbewusstsein unserer Schüler und schafft unvergessliche Momente, die sie noch Jahre später im Freundes- und Bekanntenkreis teilen werden“, so die Fachlehrerin Sandra Schweizer.