Von klassisch bis modern: Der Liederkranz Dotternhausen hat zusammen mit dem Gospelchor „Sound of Joy“ aus Bitz auf die Festtage eingestimmt – und nochmals an seine 180-jährige Geschichte erinnert.
Weil man so ein hohes Jubiläum nicht alle Tage feiert, wurde am frühen Sonntagabend in St. Martinus alles aufgefahren, was ein Konzert besonders macht: zwei Solistinnen, zwei begnadete Klavierspielerinnen, eine Riesenschar an Sängerinnen und Sängern und ein Meer aus brennenden Kerzen. All die Mühen hatten sich gelohnt, denn die Geburtstagsgäste kamen zuhauf in die Kirche.
Die Auswahl an Liedern – natürlich passend zur Weihnachtszeit – regten zum leisen Mitsingen an, luden aber auch zum stillen Genießen ein. Am Ende verließen viele Zuhörer beseelt das Gotteshaus, und füllten eifrig die Spendenkörbe, denn auf ein Eintrittsgeld verzichtete der Liederkranz.
Verstärkung aus Bitz
Verstärkung hatten sich die Dotternhausener aus Bitz geholt. Beide Chöre haben mit Stephanie Wunder die gleiche Dirigentin. Die Männer trugen schwarze Hemden mit roter Fliege, die Frauen schwarze Blusen und rote Schals.
Der Auftakt war den Gastgebern vorbehalten, die auf der Empore mit „Advent ist ein Leuchten“ von Lorenz Maierhofer wunderschöne Melodien über Licht und Zuversicht erklingen ließen.
Bilder aus den Jahrzehnten
Vorsitzender Nikolaus Gabel betonte, dass der Liederkranz vor allem wegen des Ambientes gerne in der Kirche auftritt. Auf einer großen Leinwand wurden Bilder aus früheren Zeiten gezeigt, von Umzügen aus den 1950er-Jahren und Festen bis in die 1990er-Jahre hinein.
Die Bitzer starteten ihren Part mit einem Lied „It’s beginning to look a lot like christmas“ von Meredith Wilson. Danach hörte man bei dem von Arne Dorumsgaard vertonten Lied „Maria durch ein Dornwald ging“, dem Stück „Midwinter“ von Bob Chilcott und „Cantique de Noel“ von Adolphe Adam sprichwörtlich die Nadel fallen.
Die Sopranistin Katja Woitsch aus Würzburg, die mit dem Liederkranz schon einige umjubelte Auftritte hatte, sorgte mit ihrer herrlichen Stimme für wahre Klangerlebnisse.
Nur drei waren eingeweiht
Danach nahmen die Dotternhausener die Gäste mit „A Gospel Noel“ von Greg Gilpin und dem immer wieder schönen Lied „Hört es klingt vom Himmelszelt“ hinein in die eigentlich ruhige Zeit des Advents. Bei der Fahrt durchs „Winterwonderland“ wurde in den vorderen Kirchenbänken sogar mitgeschunkelt.
Nur drei Mitglieder des Liederkranzes waren eingeweiht in die Überraschung, den Höhepunkt des Abends: Katja Woitsch und Stephanie Wunder sangen das „Ave Maria“ von Camilie Saint-Saens im Duett.
Zum Konzertende gab es minutenlangen Beifall – auch für Timea Böhm-Grebur, die für den erkrankten Harfenspieler Jochen Stübenrath in die Bresche sprang, und zusammen mit Angela Seiwerth die beiden Chöre am Klavier begleitete.
Gemeinsamer Abschluss
„Mary, did you know?“, fragten die Sänger des Gospelchors schließlich noch, und stimmten danach „O du fröhliche“ in einer groovigeren Version von Martin Carbow an. Fast mit dem 19-Uhr-Glockenschlag gesellte sich der Liederkranz dazu, gemeinsam wurde mit „There is a candle“ das stimmgewaltige Finale eingeläutet. „Go, tell it on the mountain“ und „Candlelight Carol“ sowie „Angels Carol“, beides Werke von John Rutter, folgten.
Stephanie Wunder erinnerte an die Botschaft von Weihnachten: „Wir dürfen, müssen und sollten glauben an das Kind in der Krippe, das Licht in der Dunkelheit, das Hoffnung gibt.“