Roberto Chiari hat auf dem Jakobsweg bereits 6000 Kilometer zurückgelegt. Foto: Chiari

Die Planungen für den Liebenzeller Jakobsweg werden immer konkreter. Im nächsten Frühjahr stellen Helfer die Schilder auf. Im Sommer gibt es dann ein großes Einweihungsfest.

Bad Liebenzell - Die Idee zum Liebenzeller Jakobsweg hat Bürgermeister Roberto Chiari gehabt. Er ist begeisterter Jakobspilger und legte selbst schon rund 6000 Kilometer zurück. Chiari entdeckte, dass es im 25 000 Kilometer langen Wegenetz im Nordschwarzwald eine Lücke gibt. Dabei waren in früheren Jahrhunderten auch in der Region Pilger unterwegs, um das Grab des heiligen Jakobus in Santiago de Compostela im Nordwesten von Spanien zu besuchen.

17 Kommunen dabei

Im nächsten Jahr wird der 140 Kilometer lange Liebenzeller Jakobsweg mit einem ökumenischen Gottesdienst eingeweiht. Wenn es nach den Vorstellungen von Chiari geht, soll es am 25. Juli, dem Namenstag des heiligen Jakobus, passieren. Der Liebenzeller Jakobsweg zwischen Sinsheim und Horb geht durch 17 Kommunen und sechs Landkreise. Liebenzeller Jakobsweg heißt er deshalb, weil der Anstoß für ihn aus der Kurstadt kommt.

Bestehende Wanderwege integrieren

Mit im Boot ist neben den Städten und Gemeinden sowie den Kreisen die Badische Sankt Jakobusgesellschaft mit Sitz in Bad Krozingen. Bei ihrer Jahreshauptversammlung in Breisach am Rhein stellte Chiari seine Ideen jetzt vor. Im nächsten Frühjahr sollen die Schilder aufgestellt werden. Dabei werden bestehende Wanderwege, etwa des Schwarzwaldvereins, genutzt. Schließlich ist der Liebenzeller Jakobsweg nicht als Konkurrenz zu bereits bestehenden Routen gedacht. Angesprochen werden sollen alle pilgerbegeisterten Menschen.

Den Alltag hinter sich lassen

Bis zur Corona-Krise war die Zahl der Pilger steil nach oben gegangen. Ein Hype rund um den Jakobsweg entstand 2006, als das Buch von Hape Kerkeling mit dem Titel "Ich bin dann mal weg" erschien. Stieg die Zahl der Pilger zwischen 2003 und 2006 moderat von 6000 auf 8000, folgte 2007 ein Sprung auf 14 000. 2019 waren es 26 000. Dabei steht der religiöse Aspekt heutzutage nicht mehr unbedingt im Vordergrund. Es geht darum, zumindest für eine bestimmte Zeit den Alltag hinter sich zu lassen. Vor allem im Mittelalter ging es darum, mit dem Pilgern Sündenstrafen erlassen zu bekommen.