Bayer Leverkusen weint nach dem Champions-League-Aus. Foto: EFE

Aufopferungsvoll gekämpft und unglücklich gescheitert. So nah hatte Bayer Leverkusen das Viertelfinale in der Champions League seit 13 Jahren nicht mehr vor Augen.

Madrid - Aufopferungsvoll gekämpft und unglücklich gescheitert. So nah hatte Bayer Leverkusen das Viertelfinale in der Champions League seit 13 Jahren nicht mehr vor Augen.

Doch im entscheidenden Moment versagten im Elfmeterschießen die Nerven - gleich drei Leverkusener Spieler vergaben vom Punkt. So zog Atlético Madrid nach dem 3:2-Erfolg im Elfmeterschießen in die Runde der letzten acht Teams, nachdem Mario Suárez in der 27. Minute das 1:0 für den spanischen Meister erzielte und somit den 1:0-Hinspielsieg von Bayer egalisierte. Vor 48 273 Zuschauern im Estadio Vicente Calderón boten beide Teams in einer von Hektik und Zweikämpfen geprägten Partie allerdings eine schwache Leistung.

"Ich war eigentlich ganz optimistisch, nachdem wir uns ins Elfmeterschießen gerettet hatten", meinte Leverkusens Sportchef Rudi Völler. Doch Hakan Calhanoglu, Ömer Toprak und Stefan Kießling zeigten Nerven und vergaben ihre Elfmeter. Da half auch wenig, dass Torhüter Bernd Leno den Schuss von Koke abwehren konnte. Gonzalo Castro und Simon Rolfes verwandelten hingegen sicher. "Wir wollten unbedingt ins Viertelfinale. Aber so ist Fußball", meinte Rolfes, der nach seiner Einwechslung mehr Ordnung ins Leverkusener Spiel brachte.

Völler richtete den Blick schon nach vorne. Der Kampf um die Champions-League-Plätze in der Bundesliga ist eröffnet. "Wir wollen wieder dahin und wieder in Madrid spielen. Und da müssen wir am Samstag bei einem unserer direkten Konkurrenten Schalke 04 punkten", forderte der Sportchef. Insgesamt habe sein Team einen großen Kampf gezeigt. "Aber in der ersten Halbzeit hatten wir zu viel Respekt und waren nach vorne viel zu harmlos."

Doch zunächst galt es die enttäuschte Mannschaft wieder aufzubauen. "Natürlich sind vor allem die Spieler, die ihre Elfmeter vergaben, total traurig", sagte Castro. Bei Stefan Kießling, dem letzten Schützen, flossen die Tränen der Enttäuschung noch auf dem Platz, andere Spieler wollten schnell in die Kabine. "Uns hat heute der Mut ein wenig gefehlt. Wir haben uns auch durch die Fans und die hitzige Atmosphäre ein wenig beeinflussen lassen", sagte Castro. "Aber jetzt gilt die ganze Konzentration dem Schalke-Spiel", sagte Bayers Mittelfeldspieler. "Wir sollten das schnell abhaken, das war ein ganz schwieriges Spiel", meinte auch Trainer Roger Schmidt.