Verbandsdirektorin Kristin Schwarz vom Kommunalverband für Jugend und Soziales begrüßte die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Mitarbeitenden in den neuen Wohnhäusern für Menschen mit Behinderung des Vereins Mariaberg in Bitz. Foto: Zolling

Eine dezentrale Wohnstruktur mitten in der Gemeinde Bitz ist entstanden für Menschen mit Behinderung.

Bitz - Eigentlich ist ein großes Fest geplant gewesen, als die ersten Bewohner im Juni die Wohnhäuser von Mariaberg bezogen. Nicht so groß, wie ursprünglich gedacht, fand nun die offizielle Einweihungsfeier der drei Gebäude in der Eugenstraße statt – im kleinen Kreis.

Mariabergs Vorsitzender Rüdiger Böhm berichtete von den Hürden des Projekts: "Es ist trotz unserer großen Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen nicht immer einfach, die vielen gesetzlichen und behördlichen Vorgaben übereinander zu legen und vollständig und richtig zu berücksichtigen."

Landrat Günther-Martin Pauli lobte die gelungenen, zentral gelegenen Wohnhäuser, die Teilhabe-Planung sei hervorragend umgesetzt: "Mariaberg hat hier eine sehr schöne dezentrale Wohnstruktur mitten in der Gemeinde geschaffen."

Verbandsdirektorin Kristin Schwarz vom Kommunalverband für Jugend und Soziales bezeichnete die Wohnhäuser als Leuchtturmprojekt: "Mitten in Bitz haben Menschen mit Behinderung einen schönen Ort zum Leben bekommen. Nun müssen alle Bewohner sowie die Mitarbeiter sich aneinander gewöhnen, Neues lernen, Abläufe gestalten und sich einrichten, um in Bitz daheim zu sein und die Wohnhäuser zu ihrem Zuhause zu machen."

Bürgermeister Hubert Schiele war sich sicher, "für die ganze Einwohnerschaft unseres Ortes" zu sprechen: "Wir alle freuen uns über die Umsetzung dieses Projektes und sind gespannt, was sich zusammen mit den Bewohnern daraus entwickeln wird. Wenn Menschen mit Behinderung im Ort leben, dann verändert sich auch die Haltung der Gesellschaft ihnen gegenüber, dann ändert sich das Bild, das Menschen ohne Handicap von ihren Mitmenschen mit Behinderung haben. Dieser Aspekt liegt mir besonders am Herzen."

Architekt Manfred Löffler erläuterte die Grundgedanken seiner Planung der drei Häuser. Vor allem die Verbindung der Gebäude durch Laubengänge sowie ein großer Innenhof sorgen für Gemeinschaft und ermöglichen die Betreuung von Menschen mit Behinderung bei gleichzeitig größtmöglicher Selbstständigkeit der Bewohner.

Pfarrer Thomas Gerold segnete die Bewohner, die Mitarbeiter und die Gebäude.

Auf Grundlage der Bedarfsplanung des Landkreises Zollernalb hat Mariaberg in Bitz drei Wohnhäuser für Menschen mit Behinderung gebaut: vier Wohnungen für je vier, drei Wohnungen für je zwei und zwei Wohnungen für je eine Person, in denen Menschen mit unterschiedlichem Assistenzbedarf leben werden. Jede Wohnung verfügt über eine Küche und einen Wohn-Ess-Bereich. Maximal zwei Personen teilen sich ein Bad, das zum Schutz der Privatsphäre über einen Vorflur erschlossen ist. Die Häuser sind barrierefrei über Laubengänge und einen Aufzug zugänglich und miteinander verbunden. Die Zimmer dürfen die Bewohner selbst gestalten.

Alle Bewohner gehen einer täglichen Aufgabe nach. Von Bitz aus sind die Angebote für Menschen mit Behinderung im Zollernalbkreis oder in Mariaberg gut zu erreichen.

Die Baukosten von rund 4,3 Millionen Euro haben das Ministerium für Soziales und Integration und der Kommunalverband für Jugend und Soziales mit rund 1,32 Millionen Euro unterstützt. Der Rest wurde aus Eigenmitteln Mariabergs finanziert.