Unter anderem mit verschiedenen Untergründen stellt der Rollstuhlparcours eine Herausforderung dar. Foto: Breisinger

In Hausen am Tann ist der neue Inklusionspark eingeweiht worden.

Hausen am Tann - "Ich hatte die Befürchtung, dass wir uns nicht an der Schlichem, sondern in der Schlichem treffen", sagte der Moderator Axel Kästle: Die Wettervorhersage war zuvor nicht verheißungsvoll gewesen.

 

Doch zumindest die Einweihungsfeier des neuen Inklusionsparks in Hausen am Tann sowie das gemeinsame Trommeln und das Anschneiden der "Inklusionstorte" von Konditormeister Heiko Baier gingen trockenen Fußes über die Bühne. Für andere Programmpunkte, etwa den Auftritt der Inklusionsband "WG & Friends" und die Mondscheinparty, einen Gottesdienst am Sonntagvormittag, den musikalischen Frühschoppen mit dem Musikverein Hausen am Tann und die Parkolympiade galt das teilweise nicht.

Die Anlage hat mehr als nur den Rollstuhlparcours zu bieten

Trotzdem verschafften sich etliche Besucher einen ersten Einblick über den Park, laut der Schirmherrin Nicole Hoffmeister-Kraut ein "Leuchtturmprojekt". In dessen Mittelpunkt steht ein Rollstuhlparcours, doch die Anlage hat mehr zu bieten hat: unter anderem die Hangelleiter "Monkey Bars", die "Battling Ropes" zur Stabilisierung des Atem- und Kreislaufsystems, den Bauch- und Rückentrainer "Back’n’ Abs" und den vom Musikverein Hausen am Tann konzipierten Klanggarten mit Bambus-Xylofon und "Bubble-Drums".

2019 stellte der Vorsitzende des SV Hausen am Tann, Hermann Schreijäg, die Idee der Inklusionsparks vor. "Er fand sofort Zustimmung nicht nur bei mir, sondern auch bei den Gemeinderäten", blickte der Bürgermeister von Hausen am Tann, Stefan Weiskopf, in seiner Rede zurück.

Beitrag für die Inklusion im Kreis

Nun habe man doppelt Grund zum Feiern: "Zum einen wird dieser Inklusionspark offiziell eröffnet, zum anderen wird dieser einen großen Beitrag für die Inklusion im Zollernalbkreis und auch darüber hinaus leisten", war Weiskopf sicher. "Der Park war ein Gemeinschaftsprojekt. Hier wird zukünftig Inklusion erlebt und gelebt werden."

Moderator Kästle bezeichnete den Inklusionspark als "frei zugängliche Begegnungs- und Bewegungsstätte" sowie als "Erlebnispfad für Jung und Alt". Der Geschäftsführer des Naturparks Obere Donau, Bernd Schneck, sieht die Anlage als "Naturpark für alle" und als "vorbildhafte Erholungslandschaft im Einklang des Naturschutzgedankens". Das sei kein "Projekt von der Stange".

Prominente merken: Das ist nicht so einfach

Alsbald wurden von den Kindern die Spielgeräte in Beschlag genommen. Auf dem Rollstuhlparcours, der mit Wellen, einem Drehkreuz, einer Wippe, einer Steilkurve, dem Fahren auf verschiedenen Untergründen und dem Ausfahren einer "Acht" laut Schreijäg mehrere Herausforderungen mit sich bringt, herrschte rasch reger Betrieb.

Vieles was selbstverständlich erscheine, sei für Rollstuhlfahrer ein großes Problem, sagte der SV-Vorsitzende. Während sich die Rollstuhlfahrer sofort auf dem Parcours zurechtfanden, tat sich die Prominenz, darunter HBW-Legende Frank "Litti" Ettwein und die ehemalige Weltklassebiathletin Simone Hauswald, wesentlich schwerer. "Ein dicker Oberarm bringt nichts, denn es bedarf Geschicklichkeit", fand Ettwein schnell heraus.