Handball-Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten ist am Freitag im Derby bei Schlusslicht HSG Konstanz gefordert und will den Druck auf die vorderen Teams aufrechterhalten.
Zwei Spieltage stehen für Balingen-Weilstetten in dieser Saison noch an. Die Chance, doch noch in die Beletage des deutschen Handballs zurückzukehren ist verschwindend gering – obwohl das Team von Trainer Matthias Flohr seine Hausaufgabe gegen den TSV Bayer Dormagen mit Ach, Krach und einem 29:28 erfolgreich löste. Denn drei Punkte vor ihnen rangeln mit dem TV Hüttenberg und GWD Minden zwei Mannschaften um den zweiten Aufstiegsplatz hinter Meister Bergischer HC, die bedeutend besseren Karten haben. Dennoch wollen die „Gallier“ bereit sein, wenn die beiden Konkurrenten vor ihnen doch noch straucheln sollten.
„Gallier“ wollen bereit sein
Die beiden Aufgaben, die der HBW noch vor der Brust hat, sind durchaus machbar. An diesem Freitag geht es für das Team um Kapitän Tobias Heinzelmann zum Liga-Schlusslicht HSG Konstanz in die Schänzlehalle (Anpfiff: 19.30 Uhr), zum Saisonfinale kommt der TV Großwallstadt am Samstag, 7. Juni, in die Balinger Mey-Generalbau-Arena. „Um den Druck auf Hüttenberg und Minden aufrechtzuerhalten, müssen wir unseren Job machen. Und unser Job ist, weiter daran zu glauben“, sagte HBW-Trainer Flohr vor dem Derby gegen die HSG Konstanz.
HSG schickt Kampfansage
Dabei schickte HSG-Coach Vitor Baricelli schon mal eine Kampfansage in Richtung des Favoriten. „Wir haben noch viel zu holen. Denn es gibt keinen Verein in Deutschland, der in solch einer Situation steckt wie wir – und vermutlich vor ausverkaufter Halle das letzte Heimspiel bestreiten darf. Unsere Fans geben uns viel. Wir kämpfen bis zum Ende.“ Sein Team will Geschichte schreiben und den HBW zum ersten Mal in einer Zweitliga-Partie bezwingen. Ob diese Kampfansage die Gäste zusätzlich motiviert? „Ich muss meine Jungs nicht zusätzlich motivieren. Die haben Bock, das zeigen sie in jedem Training. Es bedeutet aber, dass die HSG Konstanz vor ihrem letzten Heimspiel nichts abgeschenkt hat. Wir rechnen mit der vollen Gegenwehr. Es ist für Konstanz ein besonderes Spiel und deshalb ist es auch für uns ein besonderes Spiel“, sagt HBW-Trainer Flohr.
Müller und Schüler in der Spielmacherrolle
Von seiner Mannschaft erwartet er, dass sie wieder einen flüssigeren Ball im Angriff spielt, als zuletzt gegen Dormagen, als sich Jerome Müller und Mika Schüler in der Rückraummitte doch schwer taten. „Man hat gesehen, dass sie das noch nicht so lange auf diesem Niveau spielen. Aber jetzt hatten sie ein paar Tage Zeit, sich weiter an ihre Rolle zu gewöhnen“, so Flohr, denn mit Elias Huber (Meniskus-OP), Jannis Schneibel (Kreuzbandriss) und Magnus Grupe (Schulterverletztung) – allein bei ihm besteht die Hoffnung, dass er im Saisonfinale gegen Großwallstadt auflaufen kann – fehlen weiterhin drei etatmäßige Spielmacher. Auch Daniel Blomgren muss weiterhin passen und so geht der HBW mit demselben Aufgebot auf die Platte wie vor Wochenfrist gegen Dormagen. „In der Abwehr müssen wir die richtige Höhe gegen Lars Michelberger finden, er ist ein guter Shooter aus dem Rückraum, und Mathieu Fenyö hat im Angriff so etwas wie einen Freibrief. Wir müssen damit rechnen, dass Konstanz wir ein hohes Risiko eingehen. Im Normalfall bekommt man das mit einem klaren Kopf und wenn man sich an den Matchplan hält in den Griff“, so Flohr.
Gute Moral beim Sieg über Dormagen
Das sei seiner Mannschaft auch gegen Dormagen gelungen, als ihr nach einem Fünf-Tore-Rückstand zu Beginn der zweiten Halbzeit in der Schlussphase doch noch die Wende gelang. „Das war sicher kein gutes Zweitliga-Spiel. Aber es war herausragend, wie wir es mit einer tollen Mentalität, mit Power und Spielwitz im Angriff noch gezogen haben.“