Töne und Worte gehen bei der musikalischen Lesung von Sabine Streck aus ihrem Buch „Sonst geht es uns noch gut“ am Sonntag, 23. März, ab 16 Uhr in der Villinger Parkresidenz am Germanswald eine harmonische Verbindung ein. Umrahmt wird die Lesung mit Gitarrenmusik von Stephan D. Weisse Foto: Musikakademie/Rainer Horcher

Sabine Streck liest aus ihrem Buch „Sonst geht es uns noch gut“ in der Parkresidenz am Germanswald. Gitarrenstücke spielt Stephan D. Weisser.

Die erfolgreiche Reihe „Künstler dieser Stadt“ der Musikakademie Villingen-Schwenningen in Kooperation mit dem städtischen Seniorenrat, der Stadtbibliothek und des Amtes für Kultur geht weiter. „Literatur und Musik“ heißt es bei der musikalischen Lesung von Sabine Streck aus ihrem Buch über Feldpostbriefe im Zweiten Weltkrieg unter dem Titel „Sonst geht es uns noch gut - Vom Grauen an der Front und den Sorgen in der Heimat“ am Sonntag, 23. März, ab 16 Uhr, in der Parkresidenz am Germanswald.

 

Der Einladung, im großen, hellen und gemütlichen Saal des Seniorenheims zu lesen und zu musizieren, sind die Autorin und Stephan D. Weisser, Fachbereichsleiter für Gitarre bei der Musikakademie, gerne gefolgt. Weisser wird die rund einstündige Lesung auf der Gitarre begleiten. Dabei gehen die Musik und das geschriebene Wort eine besondere Verbindung ein. Gespielt werden Melodien aus den 30er- und 40er-Jahren sowie der Nachkriegszeit, die der Profi für die klassische Gitarre arrangiert hat.

Schilderungen vom Leid an der Front

Sabine Streck hat in ihrem zweiten Buch, das im Verlag der Stadt erschienen ist, 390 Feldpostbriefe, die während des Zweiten Weltkriegs von dem jungen Soldaten Franz an der Front und seinen Eltern in Villingen geschrieben worden waren, aufgearbeitet. Das 84 Seiten starke Buch nimmt mit der Feldpost mitten in die Schrecken des Krieges mit, schildert das Leid an der Front ebenso die Entbehrungen der Menschen in Villingen. Viele Jahre hat sie sich mit der Korrespondenz ihres Vaters Franz mit ihren Großeltern von 1941 bis 1947 beschäftigt.

Über mehrere Stationen landet Soldat Franz in der Hölle von Stalingrad, leidet unter Verwundungen und Krankheiten. Kurz vor Kriegsende gehörte er zur deutschen Heergruppe Kurland, wird auf der Flucht von sowjetischen Streitkräften eingeholt und nach Sibirien verschleppt.

Forderung ist aktueller denn je

Erst im Dezember 1947 kehrt der 28-Jährige krank und entkräftet zurück. „Nie wieder Krieg, das ist das Allerschlimmste“, war ein Leben lang seine Überzeugung. Angesichts des bereits drei Jahre andauernden Ukrainekrieges eine Forderung, die aktueller nicht sein könnte. In der musikalischen Lesung stellt Sabine Streck Passagen aus ihrem Buch vor.

Der Eintritt ist frei. Spenden für den städtischen Seniorenrat sind erwünscht.