Im Tal der Tiere in Bad Rippoldsau-Schapbach hatten für einen Nachmittag Fuchs und Dachs das Sagen. Die beiden Pelztiere sind die Hauptfiguren im Buch „Tiere im Schwarzwald“ von Petra Jäger. Auch für kunstvolle Illustrationen ist Platz im Werk der Autorin.
Die Autorin (55), Künstlerin im südbadischen Weilheim, suchte sich den Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald als Rahmen für die Präsentation ihres ungewöhnlichen Buchs aus, verbunden mit einer kleinen Führung durch den Park. Das Buch ist, finanziell unterstützt durch eine Crowdfunding-Plattform, gegen Ende vergangenen Jahres herausgekommen und findet viel Beachtung. Texte, Zeichnungen, die fantasievollen Illustrationen und das Layout besorgte Petra Jäger selbst.
Der belesene Dachs und der schlaue Fuchs plaudern sich in mitunter deftigen Zwiegesprächen durch das Buch und stellen Tiere aus dem Schwarzwald, deren Eigenarten und Vorlieben, aber auch ihre Lebensräume und Gefahren durch den Menschen vor. Das geschieht an verschiedenen Orten und Projekten, wie etwa im Alternativen Wolf- und Bärenpark, auf dem Auerhahnweg in Tennenbronn oder auf dem Luchspfad am Plättig bei Bühl.
Alte Sagen über die Tiere, Weisheiten, die Verwendung in Wappen, die Rolle der Wildtiere in der Geschichte und ihre Bedeutung für den Menschen: Da gibt es viel über das zu lesen, was im Schwarzwald Fell, Pelz oder Federn trägt, vom Weidetier bis zur Wildkatze, vom Auerhahn bis zum Kuckuck. Und selbst ein Rezept für eine Eichhörnchensuppe aus dem Jahr 1842 ist nachzublättern.
Im Anhang sind „Steckbriefe“ von Wolf und Bär, von Rind und Hirsch zu finden, großartig porträtiert in lebensnahen Zeichnungen. Viele kunstvolle großflächige Illustrationen machen den besonderen Reiz des bezaubernden Buchs aus.
Tiere aus Zoos, Zirkussen und Tierparks
Petra Jäger las daraus in der gemütlichen Blockhütte im Bärenpark nach einer wärmenden Kartoffelsuppe, denn vor dem Kunstgenuss gab es eine winterliche Führung zu den Tieren im Park. Die stellvertretende Leiterin Teresa Carl informierte die Besuchergruppe über das Schwarzwälder Wildtierprojekt, in dem seit zwölf Jahren alte Tiere aus Zoos, Zirkussen und Tierparks nach einem oft trostlosen Dasein einen halbwegs verhaltensgerechten Lebensabend finden.
Trotz vorgerückter Stunde machten Bären, Luchs und Wölfe den Besuchern die Freude, sich blicken zu lassen. Da lehnte sich Bärin Isa aus ihrer Höhle wie die Nachbarin aus dem Küchenfenster und schaute dem lauernden Schleichen von Luchsweibchen Elba zu, die aus dem eisigen Bach Wasser schlabberte. Da knackte Bärin Gaja schnaufend Walnüsse, da streunten die neugierigen Wölfe immer mal wieder bei den Besuchern vorbei.
Quarantäne-Abteilung steht bereit
Im alternativen Park, so Claus, leben derzeit sieben Bären, drei Wölfe und zwei Luchse. Der Park wird zur Zeit um rund zwei Hektar erweitert, eine neue Notfall-Station mit Quarantäne-Abteilung steht bereits.