Ein Windpark. (Symbolfoto) Foto: engel.ac - stock.adobe.com

Zum geplanten Windpark Rappeneck schreibt unser Leser Jörg Klausmann.

Mit großer Sorge betrachte ich die geplanten Windkraftanlagen auf der Rappeneck. Während die Energiewende zweifellos notwendig ist, darf sie nicht als Freifahrtschein für neue Umweltbelastungen dienen – insbesondere nicht für solche, die wir erst langsam beginnen zu verstehen.

 

Bei jeder Umdrehung verlieren die Rotorblätter feinste Partikel Mikroplastik, das sich in Wasser und Boden verteilt. Eine Untersuchung des Fraunhofer Instituts beziffert die jährliche Freisetzung durch Windräder auf 170 Tonnen. Diese Partikel landen auf unseren Wiesen, werden vom Regen in unsere Bäche gespült und reichern sich im Boden an, dort wo das Vieh frisst und unser Grund und Quellwasser fließt.

Noch alarmierender ist, dass die Rotoren mit PFAS beschichtet sind. PFAS sind chemische Verbindungen, die der Schmutzabweisung dienen. Diese sind nicht nur kaum abbaubar, sie sind auch hoch giftig. Warum müssen die Rotoren sonst als Sondermüll entsorgt werden? Ich bin mir der Tatsache wohl bewusst, dass die Windkraftanlagen nicht die einzigen und nicht die größten PFAS-Geber sind, aber wir müssen unser Wasser nicht nur schonen, wir müssen es retten! Wie war es letzten Oktober in Vöhrenbach? Das Trinkwasser war mit Coli-Bakterien verseucht. Das Entsetzen und die Angst waren groß.

Wasser retten

Etwas Selbstverständliches wie unser Trinkwasser war auf einen Schlag nicht mehr zu gebrauchen. PFAS hingegen lässt sich weder durch Abkochen, Chloren oder durch Warten beseitigen. Nicht umsonst reden wir hier von der „Ewigkeitschemikalie“. Die Gefahren durch PFAS sind nachweislich: Leberschäden, hormonelle Störungen, Unfruchtbarkeit, Missbildungen und Krebs. Was ist mit unseren Kindern, Kindeskindern und unserer Natur? Ich will auch saubere Energie, aber nicht um den Preis unserer Gesundheit!

Jörg Klausmann, Furtwangen

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