Die Stadtbücherei Ettenheim bereitet sich auf den Umzug ins ehemalige Volksbankgebäude 2026 vor. Dass mehr Platz nötig ist, machte der Bericht von Leiterin Heike Labusga deutlich: Die Anzahl der Nutzer und Ausleihen sowie die Verweildauer stiegen.
Noch ist die Ettenheimer Stadtbücherei im ehemaligen Gefängnis untergebracht. Doch der Bericht von Büchereileiterin Heike Labusga stand ganz im Zeichen des bevorstehenden Wechsels in die neue Mediathek der Stadt im ehemaligen Volksbankgebäude. Der Umzug und die Neueröffnung der Einrichtung fällt möglicherweise zeitlich exakt 70 Jahre nach der Gründungszeit der Stadtbücherei. Die erste Leiterin, Adele Hügel, eröffnete am 16. Januar 1956 in einem kleinen, meist unbeheizten Raum im Rathaus die Stadtbücherei mit einem Bestand von 378 Büchern.
Die Entwicklung der Stadtbücherei bis ins 69. Jahr des Bestehens ist beeindruckend, wie Heike Labusga dem dem Gemeinderatsausschusses „Verwaltung, Kultur, Soziales“ (VKS) zu berichten wusste. Der Bestand an Printmedien beläuft sich derzeit auf 12 843, Printmedien im Verbund mit neun weiteren Bibliotheken auf 29 978.
2284 Entleiher haben im vergangenen Jahr 46 510 Entleihungen getätigt, davon 29 306 Printmedien und 14 366 E-Medien. Das sind 13,3 Prozent mehr Entleihungen als im Vorjahr. Auch die Verweildauer in der Bücherei als sogenannten „Dritten Ort“ steigt, besonders im Kinderbuchbereich, berichtete Labusga. 226 Neuanmeldungen hatte die Stadtbücherei im zurückliegenden Jahr zu verzeichnen – wobei die Familien mit 40,7 Prozent deutlich auf Rang eins der Neuzugänge liegen – wie auch bei den Entleihern insgesamt. Mehr als jeder vierte Nutzer der Stadtbibliothek kam nicht aus Ettenheim. Unter den auswärtigen Nutzern nehmen die Gemeinden Mahlberg, Kappel-Grafenhausen und Rust die Plätze eins bis drei ein.
Für Kinder gab es viele Aktionen
Neben den insgesamt 814 Öffnungsstunden, bei denen die ehemaligen Gefängniszellen immer wieder hinsichtlich der räumlichen Kapazitäten an ihre Grenzen stießen, gehörten auch im zurückliegenden Jahr Klassenführungen, Lesebesuche von Kindergärten und Grundschulen, die Kindergartenwoche, die Leseclubaktion „Heiß auf Lesen“, die Vorlesestunden „auf dem Fliegenden Teppich“, der Frederick-Tag sowie die Vorlesewettbewerbe der sechsten Klassen zum festen Programmangebot der Ettenheimer Bücherei.
Labusga brachte auch die beliebtesten Bücher mit
Wie in all ihren Jahresberichten brachte Labusga die bei den verschiedenen Zielgruppen am heißesten begehrten Bücher mit. Bei den Erwachsenen lag etwa der „Der Dreisam-Mörder“ von Walter Roth vorne, gefolgt von Trude Teiges „Als Großmutter im Regen tanzte“ und Ellen Sandbergs „Keine Reue“.
Bei den Bilderbüchern war „Connie im Sommer“ die Nummer eins, gefolgt von „Bobo bei Oma und Opa“ von Markus Osterwalder und Christian Tielmanns „Max und die Feuerwehr“.
Bereit für den Umzug
Wichtige Weichenstellungen für die neue Mediathek in der in der Friedrichstraße sind bereits vorgenommen. Neues Fachpersonal ist bereits zusätzlich zum bestehenden Team verpflichtet, die Konvertierung der Medien für das künftige Ausleihsystem hat begonnen. Lobende Worte fand Heike Labusga für das planende Architekturbüro Billharz, die Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen in Freiburg sowie für das Stadtbauamt. Ihre nächste Jahresbilanz wird sich dann ein letztes Mal auf die „Stadtbücherei“ beziehen, ehe sie sich dann in eine „Mediathek“ wandelt.